Am Samstag habe ich einen Ausflug mit meinem Area Reprensentative und den anderen Austauschschülern von der Umgebung gemacht, die hier von ASSE betreut werden. Eigentlich sind wir drei Deutsche mit dem Jungen, der bei ihr lebt, zwei Franzosen und eine Aserbaidschanerin, aber im Endeffekt waren nur drei von uns da: die Aserbaidschanerin, Sabina, das deutsche Mädchen, Julia, und ich.
Rebecca, unser Area Rep, hat mich zu Hause abgeholt, Sabina und ihre Tochter waren schon im Auto. Wir sind dann in die Stadt gefahren. Ich hatte echt sowas von keine Lust! Die Woche über hatte ich schon genug neue Eindrücke, ich hätte mich lieber bei einem Ausflug mit der Familie entspannt. Aber Sabina war echt totaaal nett und deswegen war es von Anfang echt schön. Rebecca übrigens auch, wenn sie auch nicht die beste Autofahrerin ist! :D (Und das, obwohl sie VW gefahren ist! xD)
Im Kapitol haben wir dann Julia getroffen. Es war komisch, in einer Gruppe von unterschiedlich sprachigen Leuten zu stehen und jemanden zu haben, der die gleiche Sprache spricht wie du. Wie unterhälst du dich, welche Sprache benutzt du? Es hat sich herausgestellt, dass ihr Englisch echt nicht das beste war, deshalb hat sich die Frage schnell erübrigt. Wir haben eine Führung durch das Kapitol mitgemacht (natürlich haben wir für nichts bezahlt, ist ja wohl klar!), die echt interessant war - mehr, weil das Gebäude hübsch war, von der Führung hab ich nicht viel verstanden - und dann sind wir nach oben gegangen, von wo wir einen unglaublichen Blick über Madison hatten. Auf dem Weg wieder nach unten hat uns dann eine Frau angesprochen und ohne lange Umschweife zu mir gesagt: "Bist du ein Model? Du solltest modeln! Wirklich! Es gibt ein paar tolle Agenturen in Chicago, zum Beispiel die, die und die!" Das beste war Rebeccas Reaktion: Anstatt etwas zu sagen wie dass ich in den Staaten nicht arbeiten darf meinte sie: "Ach, es gibt aber auch ein paar gute Agenturen in Madison, zu denen sie gehen könnte." Ich fand die Situation echt witzig.
Dann haben wir das Kapitol verlassen und uns davor in den Rasen gesetzt, um alle möglichen Regeln nochmal durchzugehen und laut Rebecca kann ich in den Staaten keinen Führerschein machen, aber ich glaube, ich frag nochmal nach.Viel mehr habe ich von den fast zwei Stunden nicht behalten, irgendwann hatte ich echt Hunger und war froh, als wir fertig waren und Pizza essen gegangen sind. Ich hatte eine Pizza mit Nudeln, Hühnchen und Käse überbacken und das war echt lecker! Julia tat mir etwas leid. Rebecca hat herausgefunden, dass sie einen Freund in Deutschland hat und sie daraufhin die ganze Zeit bequatscht, sich von ihm zu trennen. Und Julia hat mich ständig hilfesuchend angeguckt, weil sie nichts verstanden hat und war irgendwann echt genervt. Sie hat allgemein nicht den Eindruck gemacht, als würde sie wirklich hier sein wollen. Und das, obwohl sie erst zwei Tage da war. Oder vielleicht gerade deshalb.
Nach dem Pizza essen hat Rebecca uns wieder nach Hause gebracht und darüber war ich echt froh, auch wenn der Tag besser war, als ich es erwartet hätte.
Jess hat mir dann mitgeteilt, nach dem ich ihr erzaehlt habe, dass Julias Englisch ziemlich schlecht ist, dass ich das beste Englische habe, das Rebecca je untergekommen ist. Den hoechsten Quotienten oder so. Macht mich irgendwie stolz :D
Abends (mein Nachmittag) habe ich dann mit meiner Familie telefoniert und diesmal ueber eine Stunde. Und als meine Mama meine Katze ins Bild gehoben hat und sie mich nicht angesehen sondern stattdessen in Panik geflohen ist, habe ich zum ersten Mal so richtig Heimweh gespuert. Mit meiner Katze kann ich nicht reden, ich kann sie nicht fragen, wie es ihr geht. Ich muss 10 Monate komplett auf sie verzichten. Ich hatte das nicht erwartet, aber von allen vermisse ich meine Katze deshalb am meisten.
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