Mittwoch, 25. September 2013

Geburtstage

Zu Hause sind gerade eine Menge Geburtstage. Meine Tante Annett, mein Opa und eine Freundin, Sandra. Happy Birthday euch allen nochmal! Den einzigen Geburtstag, den ich live miterleben kann, ist der Geburtstag von little Nick, der gestern war. Jetzt ist er schon 8! Süß, nicht wahr?
Es war ein bisschen komisch, weil ich nicht genau wusste, wie ein Geburtstag in dieser Familie abläuft. Also morgens ist gar nichts passiert. Ich habe Maycie gefragt und sie hat mir erklärt, dass es Geschenke und Kuchen nach der Schule gibt. Also haben wir ganz normal gefrühstückt und dann auf zur Schule. Nach der Schule habe ich dann die meiste Zeit oben im Wohnzimmer verbracht, in Erwartung dass etwas passiert und habe keine Hausaufgaben gemacht. Aber die Geschenke standen nur da und Nick durfte sie nicht öffnen. Erst dachte ich, wie warten für Jess, die einkaufen gefahren ist, um alles für Nicks Geburtstags-Essen zu besorgen: Tacos. Aber auch als sie wieder da war, ist nichts passiert. Im Endeffekt durfte Nick seine Geschenke erst nach dem Abendbrot öffnen. Aber er hat sich dann wirklich gefreut. Ich habe ihm eine Wrestling-Maske geschenkt, die Josh mir empfohlen hat, und die Popcorn-Becher. Sie haben schon Popcorn-Becher, daher wusste ich, dass sie sie oft benutzen, und die zwei, die ich gekauft habe, sagen einmal "Touchdown" - der Becher ist grün - und "Go Team" - der Becher ist weiß/schwarz gestreift. Das war eine Überraschung für die ganze Familie und sie fanden die echt süß! :) 
Von seiner Mama hat er zwei Wrestling-Figuren bekommen, von seinem Papa ein Wrestling-Spiel-Stadion und von seinen Schwestern einen Packer-Pullover. Er hat dann angefangen zu spielen und wir Mädels sind mit Jess auf einen 3 Meilen-Spaziergang gegangen. Danach gab es dann endlich Kuchen, der ziemlich simpel aussieht, so eine Art Luftkuchen, aber trotzdem super lecker, weil er ein Fertig-Frosting oben drauf hat, das echt gut ist. Schön süß. :D Wir haben ihn mit Eis gegessen. Wir essen alles mit Eis. Danach hab ich mich dann ins Bett verabschiedet und meine Hausaufgaben gemacht, bevor ich geschlafen habe. Ich bin immer noch ein bisschen krank, auch wenn meine Stimme wieder normal klingt, aber es ist bestimmt nicht die schlechteste Idee, so viel Schlaf wie möglich zu bekommen. Deshalb gehe ich jetzt auch in mein Bett und blogge vielleicht morgen weiter. Es gibt immer etwas zu erzählen! ;) 

Da stehen sie, Nicks Geschenke. Die blaue Tüte ist von mir ;)  







Ein weiteres superlustiges Wochenende (:

Dieses Wochenende war wieder echt toll, wenn auch nicht ganz so wie geplant. Eigentlich wollte ich am Samstag mit ein paar Mädchen Thriftshoppen gehen - ich war so aufgeregt! Besonders weil ich die Mädchen echt mag und super froh war, dass sie mich eingeladen haben, aber auch, weil ich shoppen liebe, besonders wenn es billig ist! :D
Leider sind das Mädchen, das uns gefahren hätte und ein anderes Mädchen krank geworden, also wurde der Ausflug ein paar Stunden bevor er starten sollte, abgesagt. Da war ich gerade mit Josh und den Kindern im Supermarkt (riesig!!!). Jess ist von Samstag zu Sonntag zu einer Freundin gefahren zu einer Brautparty und war also nicht zu Hause. Ich war gar nicht so böse, dass der Ausflug abgesagt wurde, weil ich selbst total Halsschmerzen hatte und mich krank gefühlt habe (und dazu total müde war, weil man mit drei kleinen Geschwistern einfach nicht ausschlafen kann und um 7 aufstehen ist normaler Weise wirklich wider meiner Natur!). Also habe ich den Mädels vorgeschlagen, dass wir ja doch Cookies backen können wenn ich zu Hause bleibe, wo das doch letzte Woche nichts geworden ist. Die Mädchen waren begeistert, also haben wir schnell noch alles für Cookies in den Einkaufswagen gelegt. Außerdem haben alle Kinder Süßigkeiten bekommen (ja, ich auch, immerhin bin ich ein Kind! :D) und wir haben uns ein Fertig-Mittagessen für die Mikrowelle gekauft - ich schätze die Kinder lieben einakufen mit Daddy! :D 
Zu Hause haben wir dann also unser Fertig-Mittagessen gegessen und dann Cookies gebacken während die Jungs Sport geguckt haben. Eine Freundin von Bella kam überraschend vorbei, also waren wir noch eine Person mehr, was es ein bisschen anstrengend gemacht hat. Alle wollten backen, aber wir hatten nur eine Schüssel und Bella und ihre Freundin sind ganz schön durchgedreht. Das war aber im Endeffekt gaz hilfreich, weil sie nicht in der Küche geblieben sind und Maycie und ich die Cookies alleine fertig machen konnten. Nach ein paar Startschwierigkeiten sind die auch echt gut geworden. Abends wollten die Mädchen dann mit mir spielen, aber ich hab nicht lange durchgehalten, weil ich echt müde war, also hab ich mich entschuldigt und ihnen gesagt, sie sollen alleine weiter spielen. Als ich Maycie erklärt habe, dass ich mich krank fühle, war sie ganz süß besorgt um mich, aber ich hab ihr gesagt, ich brauche nichts. Also ist sie mit Bella und ihrer Freundin nach draußen gegangen um verstecken zu spielen (nach draußen, damit ich etwas Ruhe habe. Süß!). Dann kam Nick vorbei und hat mich mit meinem Handy spielen sehen, also habe ich ihm das Spiel erklärt und ihn mit meinem Handy spielen lassen. So komme ich auch ihm langsam näher, wenn auch nicht so einfach wie den Mädchen. Wenn ich ihn zum Beispiel frage, ob er mit mir spielen will, weil Maycie keine Lust hat, mit ihm zu spielen, sagt er nein.
Am Sonntag lief dann alles nach Plan. Fast. Ich bin wieder früh aufgestanden und hab nach dem Frühstück mit meinen Eltern geskypet. Ich dachte, ich müsste mich beeilen, weil mich die Mädels eigentlich zwischen 8:30 und 9:00 Uhr abholen wollte, aber am Ende war es fast 10. Da war Jess schon wieder zu Hause und nebenbei schrecklich müde aber glücklich, ihre Freundin mal wieder gesehen zu haben. Sie hat mir ihr Kleid für die Hochzeit gezeigt und erklärt, dass es viel zu groß ist. Schließlich kamen Jarena und Kayla und haben mich zum Homecoming-Shopping abgeholt. Das war so viel Spaß! Wir waren in so vielen Läden und am Ende habe ich nicht nur ein Kleid sondern auch eine Strickjacke, ein T-Shirt, ein Top, ein Tuch, eine Jogginghose und zwei solche Popcornbecher für Nick zum Geburtstag gekauft (weil sie nur $1 gekostet haben). Es hat so viel Spaß mit den beiden Mädchen gemacht! Am Ende haben wir Jarena bei Noodles abgesetzt, wo sie arbeitet und sind noch Make-Up für mich kaufen gegangen. Und dann hat sie mich zu Hause abgesetzt und ich habe Joshs Eltern kennen gelernt. Die sind echt super nett aber als ich nach Hause kam waren sie praktisch schon im Aufbruch. Ich musste dann Hausaufgaben machen, als sie gegangen waren und das war's dann. Mein inzwischen schon viertes Wochenende hier. Und es war wieder mal echt toll! :)

Dienstag, 17. September 2013

Einen Versuch war es wert

Alles was ihr über meinen Sonntag wissen müsst ist, dass wir vier Mädels wieder shoppen gefahren sind, während die Jungs zu Hause irgendeinen Sport - ich glaube Football - geguckt haben. Jess hat wieder ordentlich zugeschlagen, sie kann echt nicht wiederstehen. Und sie hat fast alles in einem Laden gekauft, Samstag und Sonntag! Sie hat immer wieder was neues tolles gefunden. Aber ich muss zugeben, dass der Laden wirklich toll ist, coole und ein bischen rockig-verrückte Klamotten zu echt billigen Preisen. Mein neuer Lieblingsladen! ;) Danach wollten wir eigentlich wieder Cookies backen weil wir keine mehr hatten, aber ich war mit Hausaufgaben beschäftigt und Jess hat dieses Apfelding gebacken - das soooooo gut ist!! - dass wir keine Zeit mehr für Cookies hatten. Aber ich bin mir eh nicht sicher, ob das so ein großer Spaß geworden wäre, weil Bella und Maycie sich den ganzen Abend wegen jeder Kleinigkeit angezickt haben und es einfach nicht lassen konnten. Irgendwann war ich richtig genervt, weil sie eigentlich ein Spiel mit mir spielen wollten, aber ständig geschummelt und sich dann gegenseitig voll gemacht haben. Das hat echt keinen Spaß gemacht und ich war fast froh, als sie ins Bett gehen mussten! Ich bin dann auch ins Bett gegangen und hab noch zwei Folgen Pretty Little Liars geguckt, während ich mir die Nägel gemacht habe - ein Fehler, wie sich herausgestellt hat.
Am Montag war ich so müde wie schon lange nicht mehr! Im Englischunterricht wäre ich wirklich fast eingeschalfen und meine Motivation für so ziemlich alles war gleich null. Das Wochenende war lang und ich hätte wahrscheinlich wirklich früher schlafen sollen. Ich saß die meiste Zeit nur da und habe nicht mehr gemacht als zwingend notwendig. In Photography war ich zugegebener Maßen voll bei der Sache, da ging's mir echt gut. Den Rest des Tages wäre ich aber am liebsten wieder nach Hause gegangen. Ironischer Weise war Montag mein bis dahin längster Schultag, weil es mein erster Tag im Tanzteam war und das Training ging bis halb 6. Heute war mein zweiter Tag, diesmal bis um 6 und heute habe ich auch schon entschieden, dass ich wieder damit aufhöre. Es geht damit los, dass ich jeden Tag so lange Training hätte, was bedeutet, ich könnte keinem anderen Club mehr beitreten und hätte auch echt lange an meinen Hausaufgaben zu sitzen. Außerdem liebe ich tanzen, aber ich hasse Workouts und alles sowas und das machen wir die meiste Zeit. Montag haben wir nur Workout gemacht, heute waren es 2 von 2 einhalb Stunden. Und ich verstehe nichtmal wofür, weil die Choreos, die ich dann in der letzten halben Stunde gesehen habe echt lachhaft sind. Ich meine, die Mädels können echt alle Spagat und Drehungen und Sprünge, die sind echt wir Ballarinas, aber alles was sie machen, sind ein paar niedliche Armbewegungen und Hüpfer! Das sieht zwar niedlich aus, aber dafür braucht man weder das Workout noch die Dehnübungen. Und da haben wir schon den nächsten Grund: Alle sind viel besser als ich, das könnte ich niemals aufholen, zumal ich auch nicht viel Zeit hab, weil die Tanzsaison mit der Footballsaison einhergeht, was jetzt ist. Herbst. Es lohnt sich also auch gar nicht, sich den ganzen Stress anzutun, wenn ich eh niemals zu den anderen aufschließe. Die Gruppe ist außerdem ziemlich komisch. Sie sind alle echt nett zu mir, aber sie sind ziemlich asozial. Ich meine, sie fluchen und rülpsen die ganze Zeit, das ist echt wiederlich! Ich wollte einen Club oder Team auch aus dem Grund beitreten, um neue Leute kennen zu lernen und sie möglichst zu Freunden zu machen, aber ich glaube nicht, dass ich mit diesen Mädchen befreundet sein möchte. Und obwohl alle nett sind und versuchen, mir Dinge zu erklären, glaube ich auch nicht wirklich, dass sie mit mir befreundet sein wollen. Also werde ich damit aufhören und Dingen wie dem Yearbook-Club oder dem Art-Club beitreten. Und Sport - inklusive Tanzen - werde ich in Zukunft lieber wieder als Zuschauer genießen.
Dafür habe ich eine Freundin gewonnen, ohne es wirklich wahrzunehmen! Sie ist in meiner Chor- und meiner Algebra-Klasse und irgendwann haben wir bei einem Kennlernspiel mit einander gesprochen und dann war sie eine von den wenigen, die ich kannte, also habe ich manchmal mit ihr gesprochen um etwas zu fragen oder so. Und letztens kam sie dann plötzlich zu mir und hat mich gefragt, ob wir mittags zusammen sitzen können (was leider nicht geklappt hat, weil es Lunch A und B gibt, die zu verschiedenen Zeiten sind und ich bin A und sie ist B) und dann hat sie mich auf facebook als Freundin hinzugefügt und seitdem schreiben wir voll nett miteinander und sie hat mir erzählt, dass ihre Mutter ganz aufgeregt war, dass sie eine neue Freundin gefunden hat - was wohl bedeutet, dass wir Freunde sind. Sie heißt übrigens Jessica, genannt Jessie, und ist 15, wird aber bald 16. Sie ist wirklich süß. :)

Sonntag, 15. September 2013

Ein langer Samstag

Heute (ja heute, ich schreibe praktisch live, am gleichen Tag, an dem ich erlebt habe, über was ich schreibe!! :D) war ein langer Tag. Ich bin noch vor um 8 wach geworden, aufgeweckt von den Tieren des Hauses, die, einmal freigelassen, mein Zimmer gestürmt haben. Wir haben dann ein bisschen auf dem Sofa relaxt und irgendwann gefrühstückt, dann hab ich mich fertig gemacht und dann hat Bella mich gefragt, ob ich mit raus kommen möchte. Da hatte sich im Vorgarten der Nachbarn von gegenüber eine Traube von Menschen um einen Pick up gebildet und als wir dazu gekommen sind, hat der Mann, der auf dem Pick up stand, ein Reh an seinem Geweih hoch gehoben, um uns zu zeigen, was los ist. Seine Jagdbeute. Ich war leicht geschockt. Ich hätte auf den Anblick gut und gerne verzichten können. Die Augen haben mich angesehen, als würde es noch leben und direkt in meine Augen sehen. Einen Moment war ich mir wirklich nicht sicher, ob es tot war. Dann haben wir uns mit den Nachbarn unterhalten - das machen sie hier wirklich ständig, morgens im Nachthemd und Bademantel mit Kaffeetasse in der Hand im Vorgarten mit den Nachbarn quatschen, so lerne ich die Nachbarschaft kennen - bis die Gruppe sich nach und nach verstreut hat und wir auch wieder rüber gegangen sind.
Ein bisschen später sind wir dann alle ins Auto gehüpft um wieder einen Ausflug zu machen. Diesmal ging es zu einer Apfelbaumplantage, auf der man sich selbst Äpfel pflücken kann und Jess war unglaublich neidisch als ich ihr erzählt habe, dass wir in Deutschland sowas zwar auch haben, wir speziell sowas aber nicht brauchen, weil wir Apfelbäume im Garten zu stehen haben. Nachdem wir die Äpfel bezahlt haben und jeder einen Honig-Stick bekommen hat (ein strohhalmähnliches Teil, aus dem man Honig tsutschen konnte), haben wir noch Schafe gefüttert und die Weintrauben probiert, die fantastisch waren! Dann sind wir shoppen gefahren. Erst zu Toys'r'us, wo ich Nick was zum Geburtstag gekauft habe, eine Wrestling-Maske, dann direkt daneben in die zweite große Mall in der Umgebung, in der es sogar ein H&M gibt. Nachdem ich mit meiner Mama geschrieben habe und sie mir gut zugesprochen hat, habe ich Geld abgehoben und mir auch ein paar Sachen gekauft: 4 T-Shirts und ein Bandeau. Was nichts im Vergleich zu Jess ist, die Hemmungslos zugeschlagen hat, aber dieser eine Shop war auch einfach zu gut um zu wiederstehen! Billig und supercool! Ich hab all mein Zeug da gekauft und Jess fast alles und ein bisschen was bei H&M. Wir waren Stunden in der Mall und erst nach 5 wieder draussen, da hat meine Mama mir schon Gute Nacht geschrieben. Dann sind wir essen gefahren bei einem Italiener. Die Vorspeise war der Hammer, einmal Bruschetta und dann sowas wie Emmentaler-Sticks, nur als Bällchen. So lecker! Das richtige Essen war dann - ich hab es langsam satt - Pizza. Wir haben zwei bestellt: einmal Salami und einmal Taccopizza, die echt unglaublich aussah, begraben unter Bergen von Salat und Tomate und Käse aber vor allem Chips! Unglaublich. So dumm, dass ich kein Foto gemacht habe! :(
Nach dem Essen sind wir dann noch in einen letzten Laden gegangen, wo Jess eigentlich eine Schälmaschiene für die Äpfel kaufen wollte, nur dass sie keine hatten. Also haben wir Süßigkeiten gekauft und dann ab nach Hause! Da haben wir dann den ersten Willy Wonka Film geguckt (wusstet ihr, dass die Johnny Depp Version nicht die erste war??!) und unsere Süßigkeiten gegessen. Zwischendurch wurden wir von einem Waschbär unterbrochen, der über das Dach gerannt ist und echt süß aussah. Der Film war echt cool und süßer als der zweite finde ich. Nach dem Film sind wir alle ins Bett gegangen und ich habe angefangen, mit meinem Handy Blogeinträge zu schreiben. Inzwischen ist das "heute" vom Anfang eine Lüge und ich sollte wohl dringend etwas schlafen, damit ich bereit für mehr Abenteuer bin! ;) Gute Nacht :*

Samstag, 14. September 2013

Mein erstes Footballgame

Freitagabend habe ich mich dann zum ersten Mal mit Freunden verabredet. Nachdem ich aus der Schule gekommen bin, habe ich mit den Kindern gespielt. Es war ein Versuch, zu schlichten, weil Jess ziemlich gestresst gewirkt hat angesichts drei streitenden Kids mit zu viel Energie. Bella wollte Fahrrad fahren, Nick fangen mit einem Football spielen und Maycie eigentlich gar nichts machen, nur dass die beiden kleinen sie dabei haben wollten, weil sie ein paar Tage nicht da war. Also habe ich vorgeschlagen, erst Fahrrad zu fahren und dann fangen zu spielen und ich habe Maycie vermittelt, dass ich ihre Unterstützung brauche. Also haben wir den Nachmittag draußen verbracht, bis es Abendbrot gab - mal wieder Pizza (was ich auch schon zum Mittag hatte). Dann habe ich mich schnell umgezogen, komplett schwarz, so wie es mir gesagt wurde, und habe meine Handtasche gepackt. Jess und Josh haben mir dann noch eine schwarze Strickjacke und eine Decke gegeben und dann hat Kayla mich abgeholt. Wir sind zu ihr gefahren und sie hat sich umgezogen. Ihre Mutter ist übeigens wirklich nett, wir haben uns gut unterhalten, und ich mag Kaylas Haus! Wir haben uns beide noch passendes Make-up aufgelegt und dann sind wir los gefahren: zu meinem ersten Footballgame! Unsere Schule gegen eine andere! Ich war sooo aufgeregt!! Und es war echt wie im Film als wir angekommen sind. Wir haben uns zu Cressie und den anderen gestellt, während die Band (ich glaube) die amerikanische Hymne oder so gespielt hat. Jedenfalls hatten alle ganz brav die Hand auf der Brust. Dann hat das Spiel begonnen und das eine Mädchen, das auch oft bei unserer Gruppe ist, Anna, hat versucht, es so gut es geht zu erklären, sie hat echt viel Ahnung! Aber irgendwann habe ich herausgefunden, dass man nicht vorrangig zu dem Spiel geht, um es zu beobachten, sondern mehr, um Unterstützung zu zeigen und Freunde zu treffen. Das mit dem schwarz ist übrigens auch so ein Unterstützungs-Ding. Ich hab es zwar nicht ganz verstanden, aber alle waren in schwarz. Der Abend war echt unglaublich lustig! Ich habe Kolos ein bisschen besser kennengelernt, er ist echt nett, und den Jungen, mit dem Cressie praktisch zusammen ist, nur dass es nicht offiziell ist, weil ihre Eltern nicht wollen, dass sie einen Freund hat, solange sie noch zur Highschool geht. Und ich habe Zeit mit den Mädels mal außerhalb der Schule verbracht, was sich gleich ganz anders anfühlt. Wir haben den ganzen Abend gelacht und geredet und ich hab mich kein bisschen ausgeschlossen gefühlt. Auf dem Heimweg hat Kayla mir dann ihre Lieblingsband vorgespielt und mich praktisch zu einem Konzert von ihnen eingeladen, was an Halloween wäre. Klingt so, als wäre ich langsam aber sicher integriert. Bin so glücklich! :)
Oh, und Cressie wollte mich den ganzen Abend mit Kolos verkuppeln, aber ich meinte Offensive ist Aufgabe des Mannes. Jetzt will ihr nicht Beziehungsfreund ihm vorschlagen, mich zum Homecoming Ball zu bitten. Die beiden sind in einem Soccer-Team. Das ist so komisch! Jeder hier scheint verrückt nach Fußball zu sein, ein paar Jungs wissen bestens über die deutsche Bundesliga bescheid und über Dinge wie dass Hertha ab und wieder aufgestiegen ist. Und ich dachte immer, Amerikaner scheren sich einen Dreck um Fußball!! :D

Zwei Wochen vorbei wie im Flug

Die zweite Woche hat wirklich nett angefangen: Als ich auf dem Weg zu meinem ersten Raum war, ist ein Junge hinter mir her gerannt und meinte: "Du bist Anne oder?" Bis zum Schluss habe ich nicht herausgefunden, wie er heißt und woher er mich kennt, weil er mich mit eintausend Fragen überhäuft hat, aber es war wirklich nett. Ich vermute, dass er mich vom Mentorenprogramm kennt. Mit den beiden anderen Austauschschülern hängt er nämlich voll oft rum. Wer weiß. Er sagt jedenfalls immer ganz nett "Hello Anne" wenn er mich sieht. Ansonsten war die zweite Schulwoche nicht allzu aufregend, anstrengend wie in Deutschland, wenn auch nicht so schwer, aber trotzdem ist sie lang und ich hab oft viele Hausaufgaben. Am Freitag sind dann ein paar Sachen passiert, die mich ziemlich verwirrt haben. Zuerst hat Jess mir erzählt, dass der Stundenplan heute anders ist. Sie hat mir einen Plan gegeben und ich hab mich an Jarena gehalten. Es hat sich herausgestellt, dass sich die Zeiten geändert haben, weil wir nach dem ersten Block einen "Focus" hatten. Für die Seniors bedeutete das, in die Aula (das Auditorium) zu gehen, wo wir einen Haufen Informationen zur Graduation bekommen haben. Danach sind wir in den Raum gegangen, wo wir am ersten Tag vor dem Unterricht mussten, der Raum, zu dem ich am zweiten Tag auch gehen wollte und die Lehrerin mich aufgeklärt hat, dass das nur ganz selten ist. Es nennt sich "Advise", also Hinweise, aber eigentlich saßen wir nur da und haben unsere Zeit abgesessen. Und ich habe den anderen Austauschschüler Kolos (sprich: Kolosch, aus Ungarn) zu Gesicht bekommen - ich verstehe die Mädchen ;) (anders als bei Max, der ist sowas von eingebildet, das es ihn hässlich macht, finde ich!) Danach ging der Schultag ganz normal weiter bis zur Mittagspause: da sind auf einmal ein paar komische Sachen passiert. Ein Typ hat etwas in ein Mikrofon gelabert, was ich nicht verstanden habe und dann sind ein paar Jungs am Nebentisch aufgesprungen, in der Hand zwei Plakate und Rosen. Auf dem einen Plakat stand: "Homecoming?" und auf dem anderen Namen von Mädchen. Dann sind die Jungs mit den Rosen los gegangen und haben die Mädchen auf der Liste gebeten, ihr Homecoming-Date zu sein. So süß! Die Cafeteria hat gejubelt! :D Das passiert wohl jedes Jahr. Etwas ungeplant kam dann aber das: ein weiterer Junge (übrigens alle aus dem Footballteam) ist aufgestanden, hat sich das Mikro gegriffen und ein Mädchen gebeten, sein Date zu sein. So weit, so süß. Aber dann wurde es nervig: ein Mädchen hat sich das Mikro geschnappt und einen Jungen gefragt und er hat ja gesagt. Und dann hat noch ein Mädchen die Initiative ergriffen. Das peinliche war nur: der Junge hat nicht nur nein gesagt, er hat sich regelrecht versteckt und geweigert, aufzustehen. Das nenne ich mal einen Korb. Dann war endlich wieder alles normal und nachmittags hat mich dann die ganze Familie wieder mit Maycie vereint abgeholt. Ach ja! Für Maycie war das eine aufregende Woche: am Dienstag ist sie in einem sehr lustigen Outfit zur Schule gegangen mit so viel Packer-Zeug wie möglich an sich, um in der Schule Karten für das Footballspiel am Wochenende zu gewinnen (sie hat nicht gewonnen, was ich nicht verstehe. Sie sah fantastisch aus, eigentlich nicht zu toppen). Am Mittwoch ist sie dann mit der ganzen 6. Klasse ihrer Schule in ein Camp gefahren, ziemlich weit weg, und Freitag ist sie wiedergekommen. Deshalb hat Jess nur einen halben Tag gearbeitet, um sie abholen zu können. Was ist sonst noch passiert? In Fotografie sind wir raus gegangen um ein paar Bilder zu machen, in creative writing hab ich einen Test ziemlich verrissen, weil ich kaum was verstanden habe, dafür war der Test in Algebra super leicht. Oh und von September 11 war reichlich wenig zu merken. Jess hat mich nur gefragt, ob ich darüber Bescheid weiß und abends im Fernsehen kamen viele ziemlich deprimierende Berichte dazu.
So, ich glaube das war sie, meine zweite Schulwoche. Das heißt dann wohl: Wochenendeeeee!!! :)

Freitag, 13. September 2013

Schon ist das zweite Wochenende vorbei

Am Sonntag sind wir dann als Familie in Madison in der State Street shoppen gegangen. Jess war richtig froh, dass wir das am Samstag nicht mehr geschafft haben, eigentlich war das naemlich noch Teil des Plans, aber Julia wurde so frueh abgeholt, dass es nicht mehr geklappt hat. Und Jess war froh darueber, weil sie es liebt, in der State Street shoppen zu gehen. ich kann das verstehen, die Laeden da sind echt toll, aber vieles ist auch wirklich ziemlich teuer. Alsohabe ich mir mal wieder nichts gekauft, wie gesagt, ich hasse es, Geld auszugeben, das nicht unbedingt ausgegeben werden muss, aus Angst, etwas falsch zu machen und mehr auszugeben, als ich habe. Ich galube, Jess bekommt langsam das Gefuehl, ich mag amerikanische Klamotten nicht :D
Bevor wir shoppen gefahren sind, habe ich fast eine Stunde mit meiner besten Freundin geskypet und wir haben versucht, eine Gruppenkonversation mit dem Maedchen zu starten, das in Russland ist, aber das hat leider nicht geklappt, also stehe ich weiterhin nur in Mailkontakt mit ihr, weil sie ja echt nicht zu facebook moechte (was ich so schade finde! Kontakt halten waere so viel einfacher!)
Abends haben wir dann wieder einen Film geguckt, diesmal "The Breakfastclub". Fuer alle, die Pitch Perfect gesehen haben: Das ist der Film, wo der Junge am Ende die Faust in die Luft streckt. ;) Der Film ist eigentlich echt nichts fuer Austauschschueler, die die Sprache noch nicht beherrschen, weil sie sich eigentlich die ganze Zeit nur unterhalten. Deshalb habe ich vielleicht die Haelfte verstanden. Aber irgendwie mochte ich ihn trotzdem. Dazu haben wir Popcorn und in meinem Fall Kettle Corn gegessen, denn ihr muesst wissen: Popcorn in Amerika ist gesalzen. Immer. Und das habe ich hier einmal probiert und fand es echt schrecklich. Also haben sie Kettle Corn fuer mich gekauft. Das ist immer noch nicht wie unser suesses Popcorn in Deutschland, aber besser als gar nichts.
Bevor wir den Film geguckt haben, habe ich meine Hausaufgaben gemacht und nach dem Film bin ich ins Bett gegangen, bereit fuer meine zweite Schulwoche.

Donnerstag, 12. September 2013

Ausflug mit ASSE

Am Samstag habe ich einen Ausflug mit meinem Area Reprensentative und den anderen Austauschschülern von der Umgebung gemacht, die hier von ASSE betreut werden. Eigentlich sind wir drei Deutsche mit dem Jungen, der bei ihr lebt, zwei Franzosen und eine Aserbaidschanerin, aber im Endeffekt waren nur drei von uns da: die Aserbaidschanerin, Sabina, das deutsche Mädchen, Julia, und ich.
Rebecca, unser Area Rep, hat mich zu Hause abgeholt, Sabina und ihre Tochter waren schon im Auto. Wir sind dann in die Stadt gefahren. Ich hatte echt sowas von keine Lust! Die Woche über hatte ich schon genug neue Eindrücke, ich hätte mich lieber bei einem Ausflug mit der Familie entspannt. Aber Sabina war echt totaaal nett und deswegen war es von Anfang echt schön. Rebecca übrigens auch, wenn sie auch nicht die beste Autofahrerin ist! :D (Und das, obwohl sie VW gefahren ist! xD)
Im Kapitol haben wir dann Julia getroffen. Es war komisch, in einer Gruppe von unterschiedlich sprachigen Leuten zu stehen und jemanden zu haben, der die gleiche Sprache spricht wie du. Wie unterhälst du dich, welche Sprache benutzt du? Es hat sich herausgestellt, dass ihr Englisch echt nicht das beste war, deshalb hat sich die Frage schnell erübrigt. Wir haben eine Führung durch das Kapitol mitgemacht (natürlich haben wir für nichts bezahlt, ist ja wohl klar!), die echt interessant war - mehr, weil das Gebäude hübsch war, von der Führung hab ich nicht viel verstanden - und dann sind wir nach oben gegangen, von wo wir einen unglaublichen Blick über Madison hatten. Auf dem Weg wieder nach unten hat uns dann eine Frau angesprochen und ohne lange Umschweife zu mir gesagt: "Bist du ein Model? Du solltest modeln! Wirklich! Es gibt ein paar tolle Agenturen in Chicago, zum Beispiel die, die und die!" Das beste war Rebeccas Reaktion: Anstatt etwas zu sagen wie dass ich in den Staaten nicht arbeiten darf meinte sie: "Ach, es gibt aber auch ein paar gute Agenturen in Madison, zu denen sie gehen könnte." Ich fand die Situation echt witzig.
Dann haben wir das Kapitol verlassen und uns davor in den Rasen gesetzt, um alle möglichen Regeln nochmal durchzugehen und laut Rebecca kann ich in den Staaten keinen Führerschein machen, aber ich glaube, ich frag nochmal nach.Viel mehr habe ich von den fast zwei Stunden nicht behalten, irgendwann hatte ich echt Hunger und war froh, als wir fertig waren und Pizza essen gegangen sind. Ich hatte eine Pizza mit Nudeln, Hühnchen und Käse überbacken und das war echt lecker! Julia tat mir etwas leid. Rebecca hat herausgefunden, dass sie einen Freund in Deutschland hat und sie daraufhin die ganze Zeit bequatscht, sich von ihm zu trennen. Und Julia hat mich ständig hilfesuchend angeguckt, weil sie nichts verstanden hat und war irgendwann echt genervt. Sie hat allgemein nicht den Eindruck gemacht, als würde sie wirklich hier sein wollen. Und das, obwohl sie erst zwei Tage da war. Oder vielleicht gerade deshalb.
Nach dem Pizza essen hat Rebecca uns wieder nach Hause gebracht und darüber war ich echt froh, auch wenn der Tag besser war, als ich es erwartet hätte.

Jess hat mir dann mitgeteilt, nach dem ich ihr erzaehlt habe, dass Julias Englisch ziemlich schlecht ist, dass ich das beste Englische habe, das Rebecca je untergekommen ist. Den hoechsten Quotienten oder so. Macht mich irgendwie stolz :D

Abends (mein Nachmittag) habe ich dann mit meiner Familie telefoniert und diesmal ueber eine Stunde. Und als meine Mama meine Katze ins Bild gehoben hat und sie mich nicht angesehen sondern stattdessen in Panik geflohen ist, habe ich zum ersten Mal so richtig Heimweh gespuert. Mit meiner Katze kann ich nicht reden, ich kann sie nicht fragen, wie es ihr geht. Ich muss 10 Monate komplett auf sie verzichten. Ich hatte das nicht erwartet, aber von allen vermisse ich meine Katze deshalb am meisten.

Das Mentorenprogramm

Am Freitag wurde ein Mittag für alle neuen Schüler und ihre Mentoren organisiert, aber ich habe nicht das Gefühl, dass alle da waren. Wir waren eine ziemlich kleine Gruppe. Jarena und Kayla waren auch da, wir haben uns im Klassenzimmer der Lehrerin getroffen, die das ganze organisiert hat. Es gab Käse-Schinken-Sandwiches die man sich mit Salat, Soßen und Tomaten je nach Bedarf verfeinern konnte, Cookies, Weintrauben, Chips, süßen Saft und Wasser. Es war echt lecker! Im Prinzip haben wir nur gegessen und gequatscht, wir mussten nur ganz kurz der Gruppe mitteilen wer wir sind, ob Mentor oder neuer Schüler, das war's. Ich habe den Austauschschüler als Belgien kennengelernt, Max. Er sieht tatsächlich ziemlich gut aus.Aber ich mag ihn nicht so sehr, er wirkte ziemlich eingebildet auf mich. Damit bin ich aber eines der wenigen Mädchen, das ihm wiederstehen kann. Alle anderen Mädchen schmelzen bei seinem Anblick dahin! Überall wo er hin geht hört man: "Hi Max!". Er ist der Star. Das macht ihn in meinen Augen aber nicht gerade sympatischer. Eigentlich sollte hier noch ein anderer Austauschschüler aus Ungarn sein, der wohl auch seeeeehr gut aussieht, aber ich hab ihn noch nie getroffen und weiß auch nicht wie er heißt. Es wäre echt interessant ihn mal zu treffen!
Nachdem ich mit essen fertig war, kam eine Frau mit einem Diktiergerät zu mir und hat mich zu dem Mentorenprogramm interviewt. Am Ende der Mittagspause haben alle neuen Schüler einen Gutschein für ein Spirit-Tshirt oder sowas bekommen - den ich immer noch nicht eingelöst habe - und dann konnten wir wieder gehen.

Am Ende des Tages war ich echt froh, dass die Woche vorbei war. Sie war kurz, aner anstrengend! So viel neues auf einmal..!

Mein zweiter erster Schultag

Am Mittwoch hatte ich dann zum ersten Mal einen ganz normalen Schultag. Ich dachte, ich müsste wieder in den Klassenraum, in dem wir am Tag vorher die Informationen bekommen haben, weil "Hinweise" über der ersten Stunde auf dem Stundenplan steht, also dachte ich, es wäre jeden Tag. Falsch gedacht, hat mich die Lehrerin dann aufgeklärt und später habe ich mitbekommen, dass wir das nur selten bis nie haben. Also musste ich mich zu Chor finden und kann von Glück sprechen, dass ich Jarena und Kayla getroffen habe. Alleine hätte ich mich nicht gefunden! Von Chor aus konnte ich mit Jarena zu Algebra laufen, was wir auch zusammen haben udn danach hat sie mich zu Fotografie gebracht. Der Klassenraum für Kreatives Schreiben war direkt daneben aber noch zu, also bin ich auf die Toilette gegangen, um nicht blöd rumzustehen und dann wiedergekommen. Die Lehrerin (die aus den Niederlanden ist und sehr deutliches Englisch spricht, sie rollt sogar das r gaaaaaanz deutlich) war sichtlich irritiert, dass ich in den Klassenraum gekommen bin und hat mir erklärt, dass jetzt Lunchtime ist, also Mittagspause. Sie hat sich kurz nett mit mir unterhalten und meinte, ich könne meine Mappe im Raum lassen. Dann bin ich runter in die Cafeteria gegangen und bin zum Glück wieder auf Kayla und Jarena getroffen. Kayla ist dann mit mir etwas zu essen holen gegangen. Sie meinte, die beiden Gerichte wären nicht gut und hat mit geraten, mir eine Suppe zu holen. Allzu begeistert war ich von der Suppe nicht, aber es war ok. Nach der Pause bin cih zurück in meine Klasse gegangen. Ich sitze neben einem echt netten Mädchen aus der elften Klasse, die mich am ersten Tag gefragt hat, ob sie neben mir sitzen kann, obwohl noch viele Plätze frei waren! Sie heißt Anissa, ist im Cross Country Team und total hübsch - so wie die meisten Mädchen hier, im Gegensatz zu den Jungs. In der Creative Writing Klasse ist das indische Mädchen, das mir in Sport mit meinem Schließfach geholfen hat, also bin ich ihr nach der Stunde nachgejagt, um mit ihr zusammen zu Lifetime Fitness zu laufen. Wir haben uns ein bisschen verlaufen, mit der Hilfe einer netten Lehrerin aber schließlich gefunden. Auch an meinem zweiten ersten Tag hatte ich Hausaufgaben zu machen, der Nachmittag hat sich ähnlich abgespielt wie der Tag davor. Eine gewisse Routine zeichnet sich langsam ab.

Der erste Schultag

Am Dienstag war unser aller erster Schultag und wie jedes Jahr hat Josh Bilder von den Kindern mit ihren Mappen vor dem Baum in ihrem Vorgarten gemacht - nur dass diesmal ein großes blondes Mädchen neben den drei kleinen braunhaarigen Kinder stand. :D
Dann sind wir als erstes alle zusammen zu Maycies Schule gefahren. Der Schulleiter von ihr hat eine Rede gehalten, dann sind alle in ihre Klassenzimmer gegangen, und in dem von Maycie hat sich der Schulleiter den neuen Schülern vorgestellt - und erstmal Bilder von sich und seiner Familie beim Wandern gezeigt. Das ist hier ganz normal!!! Nachdem sie ein paar Informationen bekommen haben, haben die Kinder ihre Schließfächer gesucht, ihr Zeug darin abgelegt und konnten dann wieder nach Hause! Soviel also zu Maycies erstem Schultag. Als nächstes war Nick an der Reihe, aber auf dem Weg zu seiner Schule haben sie mich bei Jarena (meinem Mentor) abgesetzt, weil sie mich eingeladen hatte, vor der Schule zu ihr zu kommen. Kayla war auch da und noch ein paar andere Freundinnen von ihr und alle haben aufgeregt durcheinander gesprochen. Ich hab mich die meiste Zeit ziemlich unwohl gefühlt, weil ich praktisch nichts verstanden habe, niemanden von den Mädchen wirklich kannte und sie die meiste Zeit auch nicht viel mit mir gesprochen haben. Schließlich sind Jarena, Kayla und ich zu McDonalds gelaufen, während die anderen zu einer von ihnen nach Hause gefahren sind. Nachdem sich die beiden was geholt haben, haben wir die anderen in einem anderen Fastfood-Restaurant wiedergetroffen und sind zurück zu Jarena gelaufen, nachdem die anderen aufgegessen hatten. Wir haben unsere Mappen genommen und sind dann schließlich zur Schule gelaufen. Wir mussten erst um 12 da sein! Zuerst sind wir dann in die Sporthalle gegangen um das Jahrgangsfoto zu machen, dann sind wir in verschiedene Klassenräume gegangen um ein paar Informationen zu bekommen. Jarena hat mich zu meinem gebracht, bevor sie zu ihrem gegangen ist, aber zum Glück war eine ihrer Freundinnen, Cressie, im gleichen Raum wie ich. Mit ihr zusammen bin ich danach wieder in die Sporthalle gegangen, wo sich diesmal die gesamte Schule eingefunden zu haben schien. Wir haben die Regeln und solches Zeug erklärt bekommen und konnten dann gehen. Dann hatten wir Unterricht, aber jeder Block war nur 20 Minuten lang, Chor und Algebra also sogar nur 10 Minuten lang. Wir haben Informtionen für das Fach bekommen und in Algebra hat uns die Lehrerin Bilder von ihrer Hochzeit gezeigt. Ich war fasziniert. In Sport haben wir dann unsere Schließfächer für den Umkleideraum bekommen und ich bin etwas verzweifelt, weil man hier wirklich überall diese Drehschlösser hat und ich absolut nicht wusste, wie ich das aufkriege! Zum Glück habe ich aber Bekanntschaft mit einem indischen Mädchen gemacht, das neu zugezogen ist und deswegen auch niemanden kannte, Noor, und wir haben uns Schließfächer nebeneinander gesucht, damit sie mir helfen konnte. Die Schließfächer im Umkleideraum waren echt süß, jedes Schließfach, das einem Mitglied des Schwimmteams gehörte, war mit allem möglichen Zeug dekoriert und meistens war auch der Name irgendwie außen angebracht.
Da der Tag erst spät angefangen hat, war er trotz der kurzen Stunden erst spät zu Ende und ich hatte echt schon Hausaufgaben auf in meiner Englischklasse "Creative writing": Wir sollten einen Absatz darüber schreiben, warum wir den Kurs gewählt haben. Das hat nicht allzu lange gedauert, sodass ich den Rest des Tages wieder mit der Familie entspannen konnte. Und ich bin wieder früh schlafen gegangen, weil sich das als ziemlich gute Idee erwiesen hat.

Mittwoch, 11. September 2013

Der letzte Tag des ersten Wochenendes

Fragt mich bitte nicht warum - Montag war ein freier Tag. Keiner musste arbeiten und Schule startete deshalb erst am Dienstag. Jedenfalls hatten wir ein langes Wochenende und am Montag noch Zeit für einen weiteren Familienausflug. Erst sind wir einkaufen gegangen - Schulsachen, wie sich herausgestellt hat. Bis wir wirklich da waren hatte ich keine Idee was der Plan für den Tag war. Ich war leicht überrascht, was ich alles brauche. Eine Mappe, Bleistifte (gaaaaanz wichtig, mehr braucht man praktisch nicht), Ordner, komisches amerikanisches Papier (liniert, drei Löcher, kein Rand und irgendwas zwischen A4 und A5) und einen programmmierbaren Taschenrechner, ich konnte es kaum glauben! Alles zusammen war ziemlich teuer, aber ich habe mich an dem Gedanken festgehalten, dass ich mir danach erstmal nichts mehr kaufen muss. Und ich habe meinen Eltern lieber gleich von den enormen Ausgaben erzählt. Ich finde, die Verantwortung für mein Geld zu haben, ist eine enorme Belastung und meinen Eltern zu erklären, wofür ich es ausgegeben habe, beruhigt mich.
Dann sind wir wieder nach Hause gefahren und später wieder los, diesmal in einen botanischen Garten, der echt wunderschön und riesig groß war (Eintritt??! Wo denkt ihr hin?? Konstenlos, was sonst!). Überall waren Blumen und Bänke und kleine Skulpturen und all solches Zeug und Jess hat viele Bilder gemacht.
Viel zu früh waren wir dann aber wieder zu Hause und Jess war wieder langweilig, also sind wir zu dritt mit Maycie in den Supermarkt gefahren, haben ein bisschen was gekauft und dann zu Hause eine Tonne Cookies gebacken. Ich schwöre, es waren tausende!! Es war so lustig und das Ergebnis war so lecker :)
An diesem Abend mussten die Kinder dann früh ins Bett und ich bin auch nicht allzu spät gegangen.

Neuer Tag - neuer Familienausflug

Am Sonntag sind wir in den Zoo gegangen. Ohne etwas zu bezahlen. Es ist ein kostenloser Zoo, aber deswegen ist er nicht klein und hat nur langweilige Tiere. Nein, das erste, was wir gesehen haben, war ein Löwe und wir haben fast zwei Stunden gebraucht, um durch zu kommen. Die Kinder haben die ganze Zeit Bilder gemacht - mit ihrem Nintendo. Ich erinnere mich noch an meinen Nintendo, so lange ist das noch gar nicht her. Im Vergleich zu ihren Nintendos konnte er gar nichts. Ernsthaft. Und ich dachte, ich wäre cool :D
Auf dem Weg zurück zum Auto haben wir ein über und über mit Klebezetteln beklebtes Auto gesehen - Hochzeitsdekoration meinte mein Gastvater. ich fand's echt witzig, also hab ich ein Bild davon gemacht ;)
Am Auto angekommen haben wir uns über die Snacks hergemacht, die wir mitgenommen haben. Für mich gab es einen Joghurt, einen Apfel und dann noch Keckse und dazu Cola, während die anderen Kindern alle alle Wasser getrunken haben. Ich bekomm öfter mal 'ne Extrawurst, was ganz angenehm ist, manchmal aber auch blöd, weil man sich ein bisschen außer vor fühlt, mehr als Gast als als Teil der Familie, was man ja werden möchte. Aber ich denke das pendelt sich noch ein ;)
Dann sind wir in die Hauptstadt gefahren, Madison, und wollten sie uns eigentlich ein bisschen angucken. Aber wir haben keinen Parkplatz gefunden, also sind wir echt wieder nach Hause gefahren. Das war so witzig, ich konnte es erst gar nicht glauben.
Abends, nach einem Reichhaltigen Abendbrot, wurde mir dann erklärt, was "s' mores" sind: Man erwärmt Marshmallows über dem Feuer und nimmt dann einen zusammen mit Schokolade zwischen zwei Crackern (Keckse) in die Hand und isst sie. Es war lecker, aber ich habe nur zwei gegessen, weil ich echt noch satt war. (Ich weiß nur leider nicht mehr, wovon..). Den Abend haben wir lange Zeit auf der Terasse verbracht und es war echt schön.

Der Beginn eines langen Wochenendes

Am Samstag (ich bin wieder früh aufgestanden) wollten wir eigentlich zum Strand (und am Sonntag war der Plan eigentlich Boot), aber es war ein bisschen bewölkt. Es war immer noch heiß, schrecklich heiß, aber da waren ein paar graue Wolken und das war Grund genug den Plan zu shoppen zu ändern - Nick war begeistert. ;)
So hab ich also am zweiten Tag in Amerika schon die zweite amerikanische Sache gesehen: Eine Mall. Eigentlich war sie gar nicht mal so anders als das Alexa in Berlin. Sie wirkte erst größer, hatte dafür aber nur eine Etage. Das interessanteste waren deshalb eher die Läden, die ich alle nicht kannte und die zum Teil tolle Klamotten hatten. Ich hab mir nichts gekauft, vieles war relativ teuer und ich wollte nicht mein Geld gleich am zweiten Tag verschwenden. Also habe ich mir nur ein Sportoutfit gekauft, was inklusive Schuhe teuer genug war. Ein Laden um etwas für mein Handy zu bekommen, haben wir da nicht gefunden, also sind wir nach der Mall noch woanders hin gefahren, worüber ich aber nicht so glücklich war. Ich wäre lieber direkt nach Hause gefahren und hätte etwas gegessen und mich hingelegt. Ich hab mich ziemlich wackelig auf den Beinen gefühlt. In dem Handyladen hab ich mich deshalb schließlich einfach auf den Boden gesetzt während der Typ irgendwas gemacht hat, was Jess ziemlich beunruhigt hat, aber ich schätze, mein Körper war nur etwas überfordert mit all dem Stress und der Müdigkeit. Schließlich habe ich eine Simkarte und einen Tarif für $60 (!! -.-) im Monat bekommen und wir sind nach Hause gefahhren, wo Jess uns Weißbrotstullen gemacht hat - das hat es nicht gerade verbessert. Also bin ich in mein Zimmer gegangen und hab mich innerhalb kürzester Zeit wieder bestens gefühlt.
Abends haben wir dann "Der Zauberer von Oz gesehen" und dann sind wir alle schlafen gegangen.

Der erste Tag mit der Familie

Keine Hausaufgaben, kein Wochenende voller Ausflüge, das heißt: Anne hat Zeit etwas in den Blog zu schreiben!!! :D Leider hab ich es seit Tagen nicht geschafft und der Artikel ist eine Erinnerung von vor über einer Woche und mein Gehirn neigt dazu, schnell ein paar Dinge zu streichen, also versuch ich, alles so gut wie möglich wieder zusammen zu setzen.

Obwohl ich erwartet hätte, den ganzen Tag durchzuschlafen, bin ich halb 7 das erste Mal aufgewacht. Das war zumindest die Zeit zu der ich meiner Mama das erste Mal geschrieben habe. Es macht allerdings keinen Sinn mehr für mich, weil mein Handy noch nicht in Betrieb hatte... Oooooooh, jetzt weiß ich es wieder!!! Ich hab mein Handy mit einem freien Wlan verbunden, zu dem ich ein bisschen Empfang habe, wenn auch nicht viel. Ich hab die Antwort von Mama bekommen und geantwortet und dann weiter geschlafen bis vielleicht 8 Uhr. Dann bin ich aufgestanden und in die Küche gegangen, weil ich das Gefühl hatte, ich könnte wirklich nicht mehr länger schlafen. Das ganze Haus war in Betrieb, die Kids rannten herum, Jess (meine Gastmum) lief beschäftigt durch die Gegend, Josh (mein Gastdad) war auf Arbeit - wie soll man da im Bett bleiben und schlafen? Also: Aufstehen! Hoch in die Küche und Frühstück essen. Maycie hat gerade Frühstück für ihre Geschwister und sich gemacht, also hat sie auch eine Schüssel Müsli für mich zubereitet. Die Cornflakes sind sooo lecker: Da ist etwas drin - Jess sagt, es sind Marshmallows, aber sie sind bunt, klein, relativ fest und haben Formen wie Regenbögen und Sterne und Schmetterlinge - das ist sooooo süß!! Wahnsinnig lecker, ich liebe es. :D
Danach habe ich mich angezogen und als mir bewusst geworden ist, dass Jess nicht erwartet hätte, dass ich so früh wach bin und wir dehalb nichts vor hatten, habe ich die Zeit genutzt, meine Eltern via Skype anzurufen. Ich hatte meiner Mama vorher gesagt, ich rufe sie an, wenn wir von der Highschool zurück sind, denn der Plan war, an dem Tag meine Kurse zu wählen, aber mir ist klar geworden, dass es dann schon ziemlich spät in Deutschland ist. Also habe ich die Zeit genutzt und angerufen. Wir haben nicht allzu lange gesprochen, nur etwa 20 Minuten in denen wir uns kurz erzählt haben, was so los ist. Die Bildqualität war nicht gerade die beste. Danach habe ich mit meiner besten Freundin geskypet, auch etwa 20 Minuten. In der Zeit sind beide Tiere in mein Zimmer gekommen. Als ich aufgelegt habe, kam Maycie in mein Zimmer um die Katze zu streicheln. Wir haben uns beide um sie herum auf den Boden gesetzt und unterhalten. Später kamen Bella und Nick dazu und wir saßen alle auf dem Boden und haben ein bisschen geredet. Dann hat sich das wieder aufgelöst und ich bin nach oben ins Wohnzimmer gegangen, hab mich auf's Sofa gesetzt und mit den Kids Fernsehen geguckt. Jess hat sich irgendwann zu uns gesetzt und festgestellt, dass ihr langweilig ist. Sie hat überlegt was wir tun könnten und schließlich entschieden, dass wir zur Schule fahren und ihr Zeug ablegen könnten. Ich war verwirrt. Wir fahren zur Highschool, aber es ist weder Nachmittag noch ist Josh da. Das war aber eigentlich der Plan. Im Endeffekt war es so: Jess hat ihr Zeug in ihr Klassenzimmer gebracht und mir kurz gezeigt wo sie arbeitet und mir ihre beste Freundin vorgestellt, die am Empfang arbeitet. Dann haben wir die Schule schon wieder verlassen, sind ins Auto gestiegen und haben eine Tour durch McFarland gemacht, die am See geendet hat, wo die Kinder auf dem Spielplatz gespielt haben. Danach sind wir erstmal wieder nach Hause gefahren und haben wieder Fernsehen geguckt und so während wir auf Josh gewartet haben. Am Nachmittag sind wir dann als geschlossene Familie nochmal zur Highschool gefahren und jetzt konnte ich meine Kurse wählen. Die Frau mit der ich das gemacht habe war super nett und hatte ein gut zu verstehendes Englisch. Die Kids sind im Nachbarraum spielen gegangen und dann sind sie und ich durch all die Kurse gegangen, die die Schule hat und haben ein paar ausgewählt. Meine Schule hat Blockunterricht, also nur 4 Fächer pro Tag, die nach einem viertel Jahr dann wechseln. Für das erste Quartal kam am Ende dieser Stundenplan heraus: der erste Block ist aufgeteilt in Accapella Choir und Algebra, dann Photography, Creative Writing und Lifetime Fitness (Sport).
Nachdem wir das endlich hatten - es hat eine ganze Weile gedauert, zumal sich die Frau zwischendurch ständig mit meinen Gasteltern unterhalten hat - haben wir ihr Büro verlassen und draußen haben zwei Mädchen auf mich gewartet. Ein schwarzes, Jerena, und eine rothaarige, Kayla. Jerena ist mein Mentor. Das heißt, sie achtet die ersten Tage auf mich, erklärt mir alles und hilft mir mich überall hin zu finden. Kayla ist eine Freundin von ihr. Die beiden haben mir dann eine ausführliche Führung durch alle drei Etagen meiner Schule gegeben und vieles erklärt, dabei aber so schnell geredet und sich ständig gegenseitig unterbrochen, dass ich nicht viel verstanden habe. Ich war völlig überfordert. Die beiden waren wirklich nett, keine Frage, aber ich war froh, als wir wieder am Eingang angekommen sind und sie mich wieder in die Hände meiner Gastfamilie gegeben haben. Zusammen mit ihnen bin ich dann einkaufen gefahren udn zwar in zwei Läden: einen Supermarkt, um Essen zu kaufen und dann zu Walmart! Das war ein echtes Erlebnis, so groß, so viel!! Wir haben einen Vorhang und Zeug für meinen Schrank gekauft. Dann sind wir wieder nach Hause gefahren. Nick hasst shoppen! :D
An diesem Abend habe ich meinen ersten Taco gegessen, lecker! Ein bisschen wie die Wraps von McDonalds. An viel mehr erinnere ich mich nicht. Der Abend ist irgendwie ausgeklungen, ich bin schlafen gegangen. :) 

Freitag, 6. September 2013

Ankunft

In Madison angekommen mussten wir noch in dem Gang zwischen Flugzeug und Flughafen auf unser Handgepäck warten. Was ich nie herausgefunden hätte, wäre der Junge nicht bei mir gewesen. Als wir dann raus gekommen sind, war das erste, was wir gesehen haben: Eine deutsche Bar! Sooo witzig! :D Wir sind dann den Schildern zur Gepäckausgabe gefolgt und mussten eine Rolltreppe runter und ich hab mich zu ihm umgedreht, um etwas zu sagen und er nuschelte etwas, das mich zum umdrehen gebracht hat und da standen sie: Die gesamte Familie, als wenn ein Bild auf facebook zum Leben erwacht wäre! Die Kindern hatten alle Schilder in der Hand mit meinem Namen drauf, aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen! Die Kinder sind mir dann zuerst entgegen gekommen, schüchtern aber unglaublich süß! Meine Gastmama und mein Gastpapa haben mich zur Begrüßung umarmt, alles war total herzlich und ich war soooo glücklich, endlich da zu sein! Zusammen sind wir dann zu dem Gepäckband gegangen und haben auf meinen Koffer gewartet. Als ich ihn hatte, habe ich dem Jungen tschüss gesagt und dann sind wir in Richtung Ausgang gelaufen. Auf dem Weg dahin hat mich seine Gastmama abgefangen und sich als mein Area Rep vorgestellt, aber wir haben nich lange geredet. Dann ging es zum Auto und mit dem Auto in Richtung neues zu Hause. Zwischendurch haben wir noch getankt (erster Kulturschock: In Amerika bezahlt man nicht drinnen im Haus sondern mit seiner Karte direkt an der Zapfsäule. Als mein Gastvater einfach wieder eingestiegen und weiter gefahren ist, dachte ich erst, er hätte nicht bezahlt!! :D ) und Pizza geholt. Und dann standen wir plötzlich vor diesem süßen amerikanischen Haus, sind aus dem Auto gestiegen und einfach rein gegangen (wirklich, einfach rein, ohne aufschließen oder so. Die schließen hier nicht so oft ab. Eher selten bis nie). Meine Gastmama hat mich dann durchs Haus geführt und in meinem Zimmer mit der Führung geendet und es war wundervoll! Die Basisfarbe ist Braun und dann sind alle Dekoelemente in grün, blau und pink - ich liebe es!!! Das Bett ist groß und ich habe einen eigenen Fernseher. Mein Schrank ist eigentlich eine Abstellkammer, nur umfunktioniert, also ist er ziemlich groß. Er ist zwar außerhalb meines Zimmer, aber - who cares? Ok, um ehrlich zu sein, als ich ankam, war der Schrank noch nicht fertig und ich hatte noch nichts, um meine Zimmer irgendwie zu schließen und ein paar andere Kleinigkeiten fehlten auch noch, also war der Plan für die nächsten Tage: Shopping! :D Oooooh, und ich habe mein eigenes Bad! Da sind zwar nur ein Waschbecken und ein Klo drin, sodass ich im Bad von den Kids duschen muss, aber hey! Das ist echt praktisch wenn man sich morgens fertig machen muss! Dekoriert ist mein Bad in den Farben von (ich glaube) dem Lieblings-Football-Team von meinem Gastpapa, also ist es echt rot und überall an den Wänden sind Plakate! Ziemlich witzig. Noch schlimmer ist der Raum neben dem Bad (nicht links daneben, das wäre mein Zimmer, das ist toll! Rechts daneben). Es ist ein Raum mit einem Fernseher und einem Herd und dann sind in dem ganzen Raum Wackelkopffiguren von den Sportlern der Teams, die er mag. Ich meine, das müssen an die hundert sein! Sie stehen überall am Rand des Raums! Das ist sooo verrückt!! :D
Beim Abendbrot habe ich dann zum ersten mal gemerkt, dass ich langsam schlapp mache. Von dem einen Stück Pizza ist mir so schlecht geworden, dass ich Angst hatte, mich zu übergeben, aber ich glaube, ich habe es ganz gut überspielt und das eine (ziemlich große, was auch sonst) Stück runter bekommen. Danach habe ich die Gastgeschenke geholt und verteilt und sie haben sie wirklich gemocht glaube ich, jedenfalls waren sie ziemlich begeistert. Und meine kleine Gastschwester hat mir ein Armband geschenkt, was sooo süß war!
Danach habe ich versucht, meine Mama anzurufen und gemerkt, dass mein Handy nicht mehr funktioniert. Mit einer deutschen Simcard kommt man hier wirklich nicht weit. Also habe ich meinen Laptop angeschalten, aber bei Skype war sie nicht online. Dann habe ich facebook gecheckt und da hatte sie mir etwa eine halbe Stunde eher geschrieben, dass sie jetzt schlafen geht. Was ich verstehen konnte, es war echt schon ziemlich spät!
Also bin ich wieder zu der Familie hoch gegangen und habe mit ihnen Fernsehen gegeuckt und ich glaube, ich habe es geschafft, mich bis halb 8 wach zu halten. Aber dann ging echt nichts mehr, also habe ich mein aller erstes "Good night, honey" bekommen und bin in mein Bett gegangen, um den Schlaf von fast zwei Tagen nachzuholen.

Versprechen gehalten ;)

Soooo, das war er nun also endlich, der versprochene Rückblick auf meine letzte Woche in Deutschland. Mit reichlich Verspätung, entschuldigung, aber immerhin habe ich es alles geschrieben, wie versprochen. Es war mir auch wichtig, darüber zu schreiben, weil ich denke, das die letzte Woche in Deutschland mindestens so interessant ist wie die erste in Amerika. Womit wir bei Thema wären! Jetzt werde ich nämlich eine zweite Flut von Artikeln beginnen, über meine ersten Tage in Amerika, meine Gastfamilie, meine Schule... Ooooh, das ist so viel... Ich glaube das könnten mehr als 6 Artikel werden. Wir werden sehen :D

Donnerstag, 5. September 2013

Der Flug

Nachdem ich schließlich auch den letzten und wahrscheinlich härtesten Abschied hinter mich gebracht habe, ging es in den ersten Flieger, der mich von Berlin nach Frankfurt gebracht hat und voller anderer Austauschschüler war. Die meisten waren von YFU, ich saß neben einem Mädchen von IST. Mit ihr und einem anderen Mädchen von IST - das, wie sich herausgestellt hat, in die andere Schule von meiner Stadt in Deutschland geht - hab ich mich dann in Frankfurt bis zu dem Gate durchgeguckt, an dem es weiter nach Chicago ging und erst habe ich meine Gruppe nicht gefunden. Da war überall nur YFU mit ihren schrecklichen blauen T-Shirts und diesen riesigen Ausweisen um ihren Hals! Es war wie eine Invasion. Schließlich habe ich die GIVE-Gruppe doch noch gefunden und ab da war es wirklich lustig weil ich mich mit den Leuten echt gut verstanden habe, die in der Gruppe waren. Und ich habe jemanden gefunden, der bis zu meinem Endflughafen musste!! Ich war so glücklich, immer jemanden bei mir zu haben!Ich weiß nicht, wie alles gekommen wäre, wenn ich allein gewesen wäre, weil ich mehr als einmal nur den anderen gefolgt bin...
Auf dem Flug von Frankfurt nach Chicago musste ich meinen Pilotenkoffer abgeben, also musste ich ziemlich schnell alles wichtige von dort in meine Laptoptasche packen, was mich ein bisschen aus dem Konzept gebracht hat. Aber der Flieger war dann sooooo cool! Riesig!! Je 3 Sitze in den Fensterreihen und 4 in der Mittelreihe! Ich liebe solche Flieger! Ich saß in der Mittelreihe neben dem Mädchen, das ich beim Warten etwas näher kennen gelernt habe. Und jetzt kommt das absolut beste an dem ganzen Flieger: Jeder hatte seinen eigenen kleinen Fernseher in dem Sitz vor sich mit einem Haufen noch relativ neuer Filme zur Auswahl! Ich liebe es, im Flieger Filme zu gucken und wir hatten 9 Stunden Zeit... Also habe ich Oblivion, Epic und The Croods geguckt. Zwischendurch haben wir geredet, gegessen und für vielleicht eine Stunde auch mal geschlafen. Dadurch, dass es die ganze Zeit über hell geblieben ist, kam es einem nicht vor wie 9 Stunden Flug, nachdem wir gelandet sind und ich konnte wirklich nicht glauben, dass ich jetzt in den United States of America bin...
Ich musste nur noch durch die Passkontrolle und dann würde mich nichts mehr davon abhalten, mein Traumland zu erkunden! Zum Glück hatten wir unseren Betreuer bei uns. Wir brauchten ihn eigentlich nicht so sehr, aber er hat mir zumindest echt ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Die Passkontrolle war dann echt unspektakulär und echt schnell wieder vorbei und dann haben wir unsere Koffer und - so wie ich - unser Handgepäck vom Band genommen und sind alle zusammen zum Zoll gelaufen. Da hätte ich meine Gruppe dann fast verloren, weil ich diesen Zollzettel, den wir im Flieger ausfüllen mussten, nicht aus meiner Tasche bekommen habe und deshalb ein paar Leute vorgelassen habe, um den Verkehr nicht aufzuhalten. Nach der Zoll"kontrolle" - es war echt gar nichts! Sie haben den Zettel eingesammelt und das war's -  haben wir unser Gepäck in der Nähe von dem Band abgestellt, wo es zur Weiterreise aufgeladen wurde und sind mit dem Flughafenzug zu unserem Gate gefahren. Dabei wurde unsere Gruppe in zwei Abteile getrennt und die Leute, mit denen ich vorher rumgehangen habe, sind an einem anderen Gate ausgestiegen, also konnte ich ihnen nicht mehr tschüss sagen. Aber ich war in den United States! Endlich!
Danach hab ich mich dann an den Jungen gehangen, der auch weiter nach Madison musste und nach und nach haben wir uns auf dem Weg zu unserem Schalter vom Rest der Gruppe verabschiedet. Am Schalter saßen wir dann nicht lange, da konnten wir schon in den Flieger einchecken. Wieder musste ich meinen Pilotenkoffer abgeben und dann sind wir in diese wirklich winzige Maschine eingestiegen, die nur zwei Sitze pro Reihe hatte. Ich saß am Fenster und neben mir saß tatsächlich ein Typ in einem NAVY-Jogginganzug und einem NAVY-Cap in der Hand!! Und er wollte die ganze Zeit raus gucken, also habe ich den Sonnenschutz nicht runter gemacht, dafür aber schrecklich geschwitzt! Es war sooo warm!! Zum Glück war der Flug nicht lang. Kaum das wir gestartet hatten und in der Luft waren, haben wir praktisch schon wieder zur Landung angesetzt... ;)

Auf geeeeeeeht's!!!!

Um 2 Uhr morgens sind wir wieder aufgestanden und haben gefrühstückt. Ich hab mich im Bad fertig gemacht, die wirklich aller letzten Sachen in mein Handgepäck gepackt und schneller als ich es gedacht hätte sind wir um 3 vom Hof gefahren und ich habe einen letzten Blick auf unser Haus geworfen. Als mir das klar wurde, habe ich einen kleinen Schock bekommen Alles ging plötzlich so schnell!
Ich bin mit meinem Papa in einem Auto gefahren, meine Mama mit meiner Schwester und ihrem Freund und dem Hund in dem anderen direkt hinter uns. Zwei Autos, weil mein Papa danach zu einer Baustelle weiter fahren musste und die anderen zu Wohnungsbesichtigungen in Leipzig. Ich habe Berlin noch nie so leer gesehen wie in dieser Nacht! Es war echt beeindruckend wie tot selbst eine so große Stadt in der Nacht ist. Am Flughafen haben wir uns dann relativ schnell zurecht gefunden und haben uns dann zu all den anderen Leuten gestellt und gewartet, dass wir einchecken können. Bevor die Schalter aufgemacht haben, hatte die Freundin mich schon gefunden, die nach Frankreich geht. Lustiger Art und Weise ist sie am gleichen Tag und nur 5 Minuten später als ich geflogen, nämlich 6:50 Uhr. Und sie hatte schon eingecheckt, also hatte sie sich mit ihrer Mama aufgemacht und uns gesucht und gefunden. Wir haben dann alle zusammen gestanden und gewartet bis mein Schalter geöffnet hat, dann habe ich mein Gepäck eingecheckt und zum Glück hat alles geklappt und als ich fertig war, habe ich mich endgültig von meiner Freundin verabschiedet. Dann stand ich noch einer bei meiner Familie, aber irgendwann ließ es sich nicht länger hinausschieben und wir mussten uns verabschieden. Es war nicht so schlimm wie ich gedacht hätte, wir haben uns alle ganz gut unter Kontrolle gehalten und dann habe ich meine Koffer genommen, einen letzten Blick zurück geworfen und bin gegangen...

Die letzten Tage

Ein kurzer Überblick über die letzten Tage vor meinem Abflug:
Sonntag sind wir ins Kino gegangen, also Mama & Papa & Schwetser & ihr Freund & ich & mein Freund und haben Percy Jackson geguckt, weil ich den unbedingt noch sehen wollte vor meiner Abreise! Und er war echt cool, ich fand den wieder richtig gut, auch wenn der erste einen natürlich mehr erfasst hat, einfach weil es eine neue Idee war, aber ich finde, der war auch wieder echt gut gemacht. Nur blöd, dass der, der bei "Percy Jackson" den Bösen spielt bei "Seelen" den guten spielt.. Dadurch war ich irgendwie ein bischen für die falsche Seite, weil ich den Typen so toll finde! :D
Ich kann mich nicht mehr erinnern, was für am Montag gemacht haben.. Wahrscheinlich haben wir nur meinen Koffer gepackt. Das haben wir über mehrere Tage gemacht, eigentlich sind wir erst Mittwoch richtig fertig geworden.
Dienstag sind meine Großeltern zum Kaffeetrinken vorbei gekommen und es gab meinen Lieblingskuchen. Und um nicht all meine "Pack-Kunst" über den Haufen zu werfen, hat meine Familie mir meine Geschenke gegeben: Ein Kissen, ein Armband, ein Tagebuch mit Bildern und Sprüchen (selbstgemacht), ein Aufsteller mit Bildern und ein "Muttibuch". Ich habe euch gesagt, dass ich wie ein Stein bin, was Gefühle zeigen angeht, richtig? Also, wenn ich ein paar wirklich liebe Worte lese erreichen sie unglaublich schnell mein Herz und brechen alle Dämme, also habe ich mich mit meinen Geschenken erstmal in mein Zimmer geflüchtet, um nicht vor der ganzen Familie loszuheulen... Nur meine Mama kam in mein Zimmer und hat mich weinen gesehen und auch fast angefangen zu weinen.
Am Mittwoch Vormittag bin ich dann mit meinem Koffer fertig geworden und hatte plötzlich nichts mehr zu tun! Um 3 Uhr wollte eine Freudin vorbei kommen, aber es war viel früher und es ist echt schrecklich, wenn du im Kopf hast: Anne, du fliegst morgen für ein ganzes Jahr in ein anderes Land und wirst für ein ganzes Jahr nicht mehr nach Hause kommen! Du musst etwas tun, um das vorzubereiten, du kannst nicht nur rumsitzen und Fernsehen gucken!
Aber im Endeffekt habe ich genau das gemacht, bis meine (beste <3) Freundin kam. Wir sind dann zusammen auf's Trampolin gegangen und haben geredet und geredet und geredet bis eine zweite Freundin kam. Dann haben wir über anderes Zeug geredet, bis meine beste Freundin gehen musste um Hausaufgaben zu machen. Ich habe sie zum Tor gebracht und wir haben noch ein bisschen geredet und wollten uns nicht wirklich von einander trennen und als ich zurück zu meiner anderen Freundin auf dem Trampolin gegangen bin, hat sie mir gesagt, dass ich für über eine viertel Stunde weg war! Wir haben dann noch ein bisschen gequatscht und dann ist sie auch gegangen und hat beim Abschied geweint. Ich Stein natürlich nicht.
Dann habe ich geduscht, meine Haare geföhnt und es gab mein Lieblingsessen zum Abendbrot: Hähnchenkeulen. Wir haben einen letzten Familienabend vor dem Fernseher verbracht und dann sind wir schlafen gegangen - für 4 Stunden...!

Koffer packen

Nachdem die meisten Abschiede hinter mir lagen, habe ich endlich meinen Koffer aufgeklappt und begonnen, all das Zeug in meinen Koffer zu packen. Das war gar nicht so schwer wie ich dachte. ich konnte relativ leicht entscheiden, welche Klamotten ich mitnehme und welche nicht und ich hab den Stapel recht klein gehalten, weil ich nicht wusste, in welche Richtung die Trends in Amerika gehen und ich denke, ich werde in den USA öfter mal shoppen gehen, damit ich all diese coolen Klamotten habe die sonst keiner hat, wenn ich zurück nach Deutschland komme ;)
Am Ende haben die Klamotten zusammen mit meiner Waschtasche und all dem anderen Zeug das ich brauche gerade mal die Hälfte von meinem Koffer eingenommen und in der anderen Hälfte waren die Gastgeschenke, die Abschiedsgeschenke und meine Schuhe und ich war sooo froh, dass alles rein gepasst hat. Und dann das: Der Koffer war zu schwer... Er hatte mehr als 2 Kilo Übergewicht und ich konnte es einfach nicht glauben! Also haben wir angefangen, alles durchzugucken und haben zum Beispiel die vollen Shampooflaschen durch halbvolle ersetzt und all sowas und schließlich sind wir echt bei 22,9 kg angekommen, ohne dass ich auf allzuviel verzichten musste! Ich war so glücklich, aber das hat mich zwischendurch echt runtergezogen, weil das Handgepäck auch schwerer als 8 kg war und wir nicht wussten, ob man den Laptop in einer Extratasche mitnehmen kann, aber auf den Seiten der Airlines stand, man kann, also haben wir vieles in der Laptoptasche verstaut und schließlich hatten wir es, aber in diesem Moment habe ich mehr als je zuvor gespürt, dass meine Nerven langsam gereizt sind.

Abschiedsgrillen

Ich bestehe auf dieses Wort, auch wenn alle eingeladenen Freunde Abschiedsparty dazu gesagt haben. Aber erstnhaft, wir haben nur gegrillt und gegessen und am Feuer gesessen (wie poetisch!). Nichts desto trotz war es ein wundervoller Abend, besonders, weil ich viele von den Leuten schon eine ganze Weile vorher nicht mehr gesehen habe.

Es war am Freitag nach dem Donnerstag, an dem ich mich von meiner Klasse verabschiedet habe. es war eine relativ spontane Idee, ich hab die Leute etwa eine Woche eher über facebook eingeladen und eins von den Mädchen konnte leider nicht kommen, was sooooo schade war! Aber andererseits: Es war nur eine Person! Es hätten viel mehr absagen können! Meine Mama meinte dann nur, ich soll mir keine Gedanken um das Essen machen und am Ende hat sie dann ein richtiges kleines Barbecue organisiert, mit Rippchen und Hamburgern und Muffins und Apple Pie und den Bechern und Tellern mit Amerika-Flagge-Aufdruck. Es war echt lecker, aber viel zu viel, wir haben die Rippchen nicht mal angerührt, zumal drei von meinen Freunden Vegetarier sind. Aber das war nicht schlimm, weil wir für den Abend danach noch eine befreundete Familie zum Grillen eingeladen haben.
Ich habe den Abend wirklich genossen und habe es auch geschafft, mit ein paar Leuten Zeit zu zweit auf dem Trampolin zu verbringen, das wir haben, um über all den Gossip zu quatschen, der sich in der langen Zeit angesammelt hat. Nach und nach wurde die Gruppe kleiner und am Ende saßen wir nur noch zu dritt am Feuer, da war es schon etwa 4 Uhr morgens. Ich liebe das, wenn man nur da sitzt, in dieser kleinen Gruppe, schweigt oder nur leise miteinander redet und dabei ins Feuer oder die Glut starrt. Leider war es echt kalt, obwohl wir schon ganz nah am Feuer saßen und es immer relativ stark gehalten haben, also hieß es schließlich tschüss sagen und ins Bett gehen, aber der Abend war wirklich soooooo toll!! Und ich werde die Leute von dem Abend echt alle so vermissen... Ich habe das Gefühl, ich wiederhole mich! ;)
Oh, und was ich noch hinzufügen MUSS(!): Daaaaanke für die süßen Geschenke! Ich liebe sie!

Das Opfer, das ich bringen musste...

Ok, es stimmt, ich hab schon mal davon geschrieben, dass ich mich von meiner Klasse verabschiedet habe. Ich dachte auch wirklich, das war der Abschied, heimlich, still und leise mit einer Umarmung von meinem Klassenlehrer. Die Abschiedsrede war nicht Teil des Plans... Aber eins nach dem anderen.

Mein letzter Schultag war an einem Donnerstag, wenn ihr euch erinnert, der Tag bevor wir nach Dresden gefahren sind. Genau eine Woche später wollte ich mich mit zwei Freundinnen aus meiner Klasse treffen, um mich von ihnen zu verabschieden. Eine von ihnen geht übrigens ein Jahr nach Frankreich, weshalb sie glücklicher Weise weiterhin in meine Klasse geht! Vor dem Treffen hatte ich noch einen Friseurtermin um 14 Uhr. Und zu Hause hatte ich noch ein Französichbuch, das die Lehrerin uns unbedingt geben wollte, obwohl ich es gar nicht haben wollte, und das ich dann vergessen habe zurück zu geben. Und aus meinem Dorf fährt zu jeder ungeraden Stunde ein Bus in die Stadt. Also habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, zu um 1 mit dem Bus in die Stadt zu fahren, bei der Schule auszusteigen, das Buch abzugeben und dann ganz gemütlich zum Friseur zu laufen. Von dem Plan hab ich einem Mädchen aus meiner Klasse erzählt, das wirklich entäuscht war, dass sie es verpasst hat, mir tschüss zu sagen, also hat sie darauf bestanden, dass ich warte, bis die Stunde vorbei ist, sodass sie mich nochmal sehen kann. Aber als ich zu dem Raum kam, war die Tür nicht zu. Sie war weit offen und überall im Flur saßen 3er-Gruppen von Schülern - Gruppenarbeit! Und dann hat die Lehrerin mich entdeckt und in Lichtgeschwindigkeit dafür gesorgt, dass alle Schüler wieder im Raum sind und mich praktisch gezwungen, eine Abschiedsrede zu halten - in Englisch! Ich war völlig überrumpelt und dass ich die Sprache noch nicht perfekt spreche, hat es nicht besser gemacht, also habe ich nur Mist geredet!
Hier jetzt also, was ich wirklich gern gesagt hätte:

Leute, ihr seid - wie Herr Freidank sagen würde - eine echt tolle Truppe und in den 6 Jahren, die wir mit einander verbracht haben, habe ich euch echt lieb gewonnen. Es ist toll und oft lustig, in einer so tollen Klasse Unterricht zu haben, die von fast allen Lehrern gemocht wird und ich bin unglaublich traurig, dass ich diesen Jahrgang, aber speziell diese Klasse verlassen muss. Ihr wart der Grund, warum ich lange gezweifelt habe, ob ich diesen Schritt gehen soll und jetzt seit ihr - dramatisch gesprochen - das Opfer, das ich für dieses Abenteuer bringen musste. Zu jedem anderen kann ich sagen: "Wir sehen uns in 10 Monaten!" Das kann ich natürlich auch zu euch sagen, aber ich werde nie wieder Unterricht mit euch haben und das ist wirklich sehr schade... Wie auch immer, ich freue mich schon auf unser erstes Klassentreffen Leute! ;*

Der Friseur hat mich wie immer frustriert, meine Haare sind wieder viel zu kurz. Egal. Dann habe ich eine Benjamin Blümchen Torte gekauft und hab mich auf den Weg zu meinen Mädels gemacht. Und dann haben wir einen unglaublich schönen Nacchmittag verbracht, nämlich ganz normal, nichts besonderes. Wir haben Hausaufgaben gemacht, das heißt, wir haben unserer Freundin bei ihren Hausaufgaben geholfen, dann haben wir alle die Torte gegessen und unsere Geschenke ausgetauscht. Und dann war es time to say goodbye.. Und ich werde euch soooo vermissen! Ich hab euch sooooo lieb!! <3