Ausgerechnet in der letzten Woche des ersten Quartals hat es mich dann ganz böse erwischt: Wie aus dem nichts bin ich am Dienstagmorgen würgend in meinem Bett aufgewacht. Magen-Darm-Grippe. Also bin ich zu Hause geblieben. Gegessen habe ich an dem Tag praktisch gar nichts, außer nachdem Jess in ihrer Mittagspause vorbei gekommen ist und mir zwei Ibuprofen gegeben hat. Danach ging es mir für etwa eine Stunde verhältnismäßig richtig gut und ich habe eine Banane gegessen. Das und zwei Bissen von einem Toast war aber auch schon alles für den Tag. Meine Zeit habe ich im Wohnzimmer vor dem Fernseher damit verbracht, weitere Folgen von meiner Lieblingsserie Pretty Little Liars zu gucken. Viel mehr konnte ich nicht machen. Am Ende der Woche hab ich mit der gesamten Serie aufgeholt und jetzt muss ich mit all den anderen Fans warten bis neue Folgen im Januar ins Fernsehen kommen.
Am Mittwoch ging es mir schon ein kleines bisschen besser, gut genug, um zu essen, auch wenn mir schlecht wurde, sobald ich was im Magen hatte. Immerhin war mir nicht mehr schlecht vor Hunger. Jess hat mir ein Bad eingelassen, eine wirklich lieb gemeinte Geste, aber ersten ist die Badewanne hier zu klein, um das wirklich zu genießen und zweitens war mein Kreislauf danach total runter. Ich konnte nicht mal mehr das Bad aufräumen, ich bin nur noch zum Sofa geschlichen und hab mich schnell hingelegt, so schwach hab ich mich gefühlt.
Am Donnerstag ging es mir dann schon wieder richtig gut, ich war nur immer noch schrecklich schwach, weil ich total unterernährt war. Also bin ich noch einen Tag länger zu Hause geblieben, um wieder zu Kräften zu kommen, und habe so Halloween in einer amerikanischen Schule verpasst. Manche Kids haben sich verkleidet, meine Freundinnen haben mir ein paar Bilder auf facebook geschickt, und es gibt hier diesen Brauch, dass man seinen Freunden eine Süßigkeit mit einer kleinen Happy Halloween-Notiz zukommen lässt, die einem dann in der ersten Stunde gebracht werden. Ich hab eins von dem Mentorenprogramm und eins von Jarena bekommen und Jess hat sie mir dann mit nach Hause gebracht.
Weil es mir schon wieder viel besser ging, habe ich spontan entschieden, mich doch zu verkleiden und mit den Kindern und Eltern um die Häuser zu ziehen. Also haben wir mir schnell etwas zusammengesucht, meine Haare gemacht und mich geschminkt, dann war Jess' Freundin mit ihren Kindern auch schon da und wir haben schnell noch Pizza gegessen bevor wir raus gegangen sind. Es hat geregnet und war kalt. Zu den ersten Häusern bin ich noch mitgegangen, dann hatte ich die blöden Blicke der Leute an der Tür und das Gerenne der Kinder satt und bin bei den Eltern geblieben. Bald haben meine Haare getrieft und alle meine 6 Lagen Socken plus Jess' Pantoffeln waren durchweicht. Mir war kalt und die 5 T-Shirts wurden mir langsam zu eng. Nach 45 Minuten sind wir endlich nach Hause gegangen und da bin ich auch geblieben als Josh mit den Mädchen noch ein zweites Mal los gezogen ist. Aber es war eine gute Erfahrung. Jetzt weiß ich, dass Halloween hier nicht so viel anders ist als in Deutschland. Kinder gehen mit ihren Eltern rum, klingeln bei fremdem Leuten, fragen für süßes und drohen mit saurem, auch wenn kaum jemand diese Drohung wirklich wahr macht. Halloween eben.
Im Sommer wird es endlich so weit sein: Ich fliege für ganze 10 Monate in die USA!! Aber wo geht es hin und was muss ich vorher alles noch machen? Über meine ganzen Erlebnisse und Erfahrungen aber auch über mein ganz normales Leben noch in Deutschland schreibe ich hier. Viel Spaß beim Lesen! ;)
Montag, 18. November 2013
Krank im Bett an Halloween
Eine Amerikanische Hochzeit
Am Freitag dem 25. Oktober sind wir dann nach der Schule ganz schnell nach Hause gefahren, haben innerhalb einer halben Stunde unsere Sachen gepackt und sind wieder ins Auto gesprungen und zu Joshs Eltern gefahren. Die Fahrt hat etwa eine Stunde gedauert. Da angekommen sind Jess und Josh auch bald schon wieder verschwunden zu einer Art Hochzeits-Generalprobe und anschließendem Essen. Wir haben uns einen gemütlichen Abend gemacht, Essen bestellt, gebastelt und Little Shop of Horrors geguckt. Danach wusste ich dann endlich worum es in unserem Schulmusical geht. Als der Film vorbei war, kamen Jess und Josh auch schon wieder nach Hause und wir sind schlafen gegangen - alle zusammen in einem nicht besonders großen Raum. Wir hatten ein etwas breiteres Doppelstockbett, die drei Kinder haben oben geschlafen, die Eltern unten und ich auf einer Extra-Matratze daneben auf dem Boden. Das hat dafür gesorgt, dass ich am nächsten Morgen mit liebevollen Tritten geweckt wurde. Nick ist zweimal voll auf mich gelatscht, dann Maycie und dann hatte ich genug und bin aufgestanden. Jess war schon weg um den Tag an der Seite der Braut zu beginnen und als ihre beste Freundin für sie da zu sein. Wir haben Pancakes gegessen, dann sind wir irgendwann einkaufen gefahren, noch ein paar letzte Accessoirs um unsere Outfits zu perfektionieren, und haben zurück zu Hause angefangen uns fertig zu machen. Ich hab Maycies Haare gemacht während die Oma Bella frisiert hat und dann war kaum noch Zeit für mich übrig, also haben wir meine Haare nur schnell gelockt und hinten irgendwie ein bisschen zusammen geklemmt, dann hab ich mir in Rekordzeit ein Make-Up gezaubert und mich umgezogen, während alle anderen Mittag gegessen haben, und habe dann mein Sandwich mit Cola im Auto schnell runter gespült. Als ich fertig war, waren wir auch schon an der Kirche.
Der Gottesdienst war ziemlich ähnlich zu einem Deutschen Gottesdienst, viel blabla und Aufstehen und wieder hinsetzen. Die Braut war wunderschön und wurde von ihren zwei Söhnen in die Kirche geführt, total süß. Mittendrin kam dann die Fotografin und hat Josh weggeholt. Später hat sich herausgestellt, dass die Blumen, die der Maria dargeboten wurden, in Jess' Auto vergessen wurden, also musste Josh sie holen.
Nach der Zeremonie wurden Bilder gemacht, also gab es für die Gäste bis zur Party keinen wirklichen Plan. Josh, die Kinder und ich sind deshalb zurück zu seinem Elternhaus gefahren und haben uns da dir Zeit vertrieben. Mit etwas Verspätung - was ärgerlich war, weil wir so den Einmarsch des Brautpaares und dessen "Gefolge"verpasst haben, was wohl echt witzig war - sind wir dann auf der Party eingetrudelt. Wir saßen - wegen mir - an einem Tisch mit einem anderen Ehepaar und dessen Austauschschülerin aus Japan. So toll wie sich das Brautpaar das gedacht hat war es aber nicht. Wir haben kaum miteinander geredet, die meiste Zeit hab ich mit den Kindern verbracht. Das Buffet war ziemlich klein, man konnte zwischen drei Gerichten wählen, aber dadurch, dass es nichts exotisches war, waren sie so ziemlich auf der sicheren Seite, dass jeder was findet. Danach wurden ein paar Reden gehalten, dann kam der Kuchen, danach hat das Brautpaar getanzt. Dann hat erst der Bräutigam das Strumpfband mit seinen Zähnen von dem Bein seiner Braut gezogen und es in die Gruppe von Single-Männern geworfen und dann gab es den traditionellen Brautstrauß-Wurf. Und ratet, wer ihn gefangen hat. Jess und Josh sind jetzt der Meinung, ich kann die Staaten nicht verlassen, bevor ich nicht geheiratet habe. ;)
Den Rest des Abends haben wir mit Tanzen verbracht. Gleich das erste Lied war der Ententanz und Amerikaner haben noch viel mehr Lieder, zu denen jeder den Tanz kennt. Die meisten davon hab ich schon auf dem Homecoming-Ball gelernt also hab ich die Tanzfläche fleißig mitgerockt. Am Ende des Abends hat mich sogar ein junger Mann zum tanzen aufgefordert und wir haben zwei Lieder zusammen getanzt. Ich vermisse nur deutsche Standardtänze. Hier besteht Paartanz darin, dass man zusammen irgendwie in die gleiche Richtung tippelt und hin und her schunkelt. Da geht der ganze Schwung verloren. Aber ich hatte trotzdem unglaublich viel Spaß! Tanzen macht mich einfach glücklich! Deshalb war ich wirklich traurig als die Hochzeit viel zu früh gegen 10 schon zu Ende war.
Am Sonntag wurde ich wieder mit Tritten geweckt, habe Pancakes bekommen und dann ging es zurück nach Hause. Ich war so müde, dass ich im Auto eingeschlafen bin.
Sonntag, 17. November 2013
Chorkonzert
Nach dem Konzert sind wir dann alle noch zu Culvers gegangen und ich hatte einen Milkshake, wir sind aber nicht lange geblieben, schließlich war es ein Montag und wir hatten Hausaufgaben für den nächsten Tag zu beenden.
Letztes Footballspiel
An Freitag dem 18. Oktober war dann das letzte Footballspiel. Es war ein Pink-Out, also haben alle Pink getragen, was ich nicht sehr einfallsreich fand, da das Thema der vorigen Woche ja Neon war. Ich vermute aber, das hat damit zu tun, dass Oktober der Monat des Kampfes gegen Krebs ist, was hier in Amerika eine ziemlich große Sache zu sein scheint und das Zeichen dafür ist eine pinke Schleife.
Das Spiel lief von Anfang an grauenvoll und es war wirklich eiskalt draußen. Als ich meine Zehen nicht mehr spüren konnte habe ich die anderen überredet, das Spiel frühzeitig zu verlassen. Es hat sich dann herausgestellt, dass wir im Endeffekt mit einem grauenhaft peinlich schlechtem Ergebnis verloren haben, also haben wir nicht viel verpasst.
Wir, das heißt Kayla, Jarena, Whitney und ich sind dann zu Kayla gefahren. Am Samstag war Kaylas 18. Geburtstag, also hatten wir einen Sleepover bei ihr. Kurioser Art ubd Weise haben wir ihren Geburtstag vorgefeiert: Wir haben noch am Freitagabend die Kerzen auf der Torte angezündet und sie gegessen, nachdem Kayla sie ausgepustet hat. Dann sind wir runter in den Keller gegangen und die anderen haben getanzt, aber ich war schrecklich müde (und auch ein bisschen krank), also lag ich die meiste Zeit in einer Ecke, halb schlafend. Es ist voll ok, wenn ich das mache, weil mich hier eh jeder als die kleine süße ansieht. Immerhin bin ich mit 16 als Senior jünger als alle meine Freunde.
Mitten in der Nacht wollten die Mädchen dann plötzlich zu Dennys fahren, eine Art Fastfood-Restaurant in dem man an seinem Geburtstag Essen umsonst bekommt. Außerdem wollte Kayla einfach mitten in der Nacht irgendwo hin fahren, weil man das machen kann, wenn man 18 ist. Wir anderen waren sozusagen illegal draußen, was mich ein bisschen nervös gemacht hat. Bei Dennys hab ich dann jedenfalls erst Pancakes von Jarena geklaut weil sie für $4 "Iss soviele Pancakes wie du kannst" bestellt hat und dann hat die Kellnerin mir meine eigenen Pancakes gebracht, ohne dass ich was bezahlen musste. Danach sind wir dann zu Walmart gefahren und Jarena und ich sind hoch in die Klamottenabteilung gegangen während die anderen beiden einen Film für uns an einem Automaten genannt "Red Box" (der Automat war rot) ausleihen wollten. Ich weiß bis heute nicht, ob das geklappt hat, wir haben zurück bei Kayla ihren Lieblingsfilme geguckt: Ariel. Und das erklärt auch mein Geburtstagsgeschenk für sie, das ich spontan bei Walmart gekauft habe, als ich es gefunden habe: ein Ariel-T-Shirt. Sie hat es geliebt :)
Happy Birthday
In der letzten Zeit gab es wieder ein paar Geburtstage in Deutschland, bei denen ich leider nicht persönlich dabei sein konnte. Unter anderem auch meine beiden Omis. Ich hab ihnen dafür ganz liebe Grüße übermittelt und möchte sie auch hier auf keinen Fall unerwähnt lassen. Also: Oma, Oma, ich hab euch beide ganz doll lieb und hoffe ihr habt euren Ehrentag genossen! <3
Und auch Happy Birthday an allen anderen, die Geburtstag hatten und nehmt es mir nicht übel, wenn ich euch nicht persönlich geschrieben und gratuliert habe. Ich bin schrecklich schlecht in Geburtstage merken und hier passiert auch so viel anderes, dass man den Kopf einfach mit anderen Sachen voll hat. Deshalb hat es auch so lange gedauert, bis es endlich mal neue Einträge gab. Entschuldigung auch dafür ;)
Neue Clubs
Nachdem das mit dem Tanzteam nicht geklappt hat, habe ich den Gedanken an ein Sportteam aufgegeben und mich dafür bei den Clubs umgesehen. Jetzt bin ich im Yearbook Club, wo wir das Jahrbuch für dieses Jahr schreiben. Ich habe mich nur für eine Seite eingeschrieben, Tennis der Mädchen, schließlich muss ich ja erstmal rausfinden, wie so ein Buch aussehen soll. So ein richtiger Club ist das aber nicht, weil wir mit einer website arbeiten und deshalb das meiste zu Hause machen können. Das ist also nicht wirklich eine Möglichkeit, um neue Leute kennenzulernen. Da ist der Art Club (Kunst AG) schon ein bisschen besser. Wir arbeiten zwar alle konzentriert, reden aber auch miteinander. Und das tolle ist, dass wir so ziemlich machen können was wir wollen. Es ist nur schwer, etwas fertig zu kriegen, weil es nur jeden anderen Dienstag stattfindet und oft ausfällt.
Außerdem bin ich in der Kostümcrew von der Musical-Produktion der Schule. Viel zu tun gibt es da nicht für mich, besonders weil ich nicht nähen kann, aber viel muss sowie so nicht geändert werden.
Und dann bin ich in einer Youth Group, also einer Jugendgruppe von der Kirche. Wie ist das passiert? Eines schönen Mittwochabends habe ich eine sms von gleich zwei Freundinnen bekommen, die mich gefragt haben, ob ich zur Youth Group kommen möchte. Sie mussten mir erstmal erklären, was das ist und dann habe ich gefragt, ob es nicht komisch ist, wenn ich komme, obwohl ich nicht religiös bin, aber sie meinte, dass das nicht wichtig ist und sie sich freuen würden wenn ich käme. Also gehe ich jeden Mittwochabend zur Youth Group, rede mit anderen Leuten über alles mögliche, nicht nur die Bibel, höre mir ihre Meinungen an und mache mir meine eigenen Gedanken.
Oh, und das beste an amerikanischen Clubs oder Gruppen: es gibt fast immer was zu essen! :D
Unterwegs mit Bella, mein erster Potluck und ein weiteres Footballspiel
Am Freitag habe ich einen zweiten Schulausflug gemacht, nur nicht mit Highschool Schülern sondern mit Viertklässlern.
Bellas Klassenleiterin war begeistert von der Idee, dass Bella mich zu ihrem Schulausflug einlädt und offensichtlich ist es kein Problem in Amerika für so etwas einen Tag Schule zu verpassen. Wir sind zu Old World Wisconsin gefahren, eine Art Freiluftmuseum über ein sehr großes Gebiet wo man sich Häuser von den ersten Siedlern aus Europa angucken kann. Es gibt verschiedene Dörfer, unter anderem auch ein deutsches Dorf, aber da waren wir nicht. Uns wurden verschiedene Berufe aus der damaligen Zeit nahegebracht wie der Schuhmacher oder der Schmied und überall gab es für die Kinder etwas praktisches zu machen. Ich habe die Zeit mit Fotos machen verbracht und am Ende des Tages über hundert Bilder gehabt.
Abends bin ich dann zu Jarena gegangen und sie hat mich zu meinem ersten Potluck mitgenommen. Das ist im Prinzip eine kleine Party unter Nachbarn wo jeder etwas zu Essen mitbringt. Jess hat mir sogar etwas zu Essen mitgegeben, obwohl das von mir gar nicht erwartet wurde. Nach dem Potluck sind wir dann zum Footballgame gegangen. Es war ein Neon-Out, also haben wir uns alle schön grell angezogen, aber es hat nicht viel gebracht. Wir haben wieder mal hoffnungslos verloren. Das Homecomingspiel war echt ein Wunder!
Mein erster Schulausflug
Am Donnerstag hat meine Lieblingsklasse Creative Writing einen Schulausflug nach Madison gemacht. Viele Kids haben entschieden, nicht mitzukommen, weil sie Tests oder sowas hatten, also waren wir eine relativ kleine Gruppe dafür, dass wir zwei Klassen waren. Ich war ganz aufgeregt, weil es meine erste Fahrt in einem gelben Schulbus war, es war echt witzig. Im Bus hat Mrs. K, unsere Lehrerin, uns dann unsere Aufgaben gegeben. Im Prinzip sollten wir so ziemlich über alles schreiben, was wir erleben. Beschreiben, was wir sehen und beobachten. Zuerst sind wir ins Kapitol gegangen und haben eine Rundführung bekommen, dann sind wir ins Veteranen-Museum gegangen und haben eine zweite Führung bekommen. Danach hatten wir Mittagspause, in der Kelsey mich in ein Gyros-Restaurant gebracht hat, das echt hübsch war. Und Gyros war echt lecker, das erste mal, dass ich es gegessen habe und ich mochte es wirklich. Es hat sich nur echt schwer gemacht, es zu essen, weil immer alles aus dem Brot gefallen ist. Zum Schluss sind wir für eine Stunde in den Zoo gegangen und dann war der Ausflug auch schon wieder vorbei und wir sind zurück zur Highschool gefahren, wo ich eine halbe Stunde in der Bücherei verbracht habe, bis der Unterricht vorbei war. Meine Sportlehrerin meinte, dass es keinen Sinn für mich machen würde, in den Unterricht zu kommen.
Der Tag war echt toll: schönes Wetter, entspannt, es hat Spaß gemacht und war inspirierend sich seine Umwelt mal so genau unter die Lupe zu nehmen :)
Mittwoch, 16. Oktober 2013
Ein schöner Tag im Herbst
Mittwoch war mein einziger richtiger Schultag für die Woche. Viel passiert ist nicht, außer dass ich in Mathe zum Guidiance Councelor gerufen wurde, die Person, die für den Stundenplan der Schüler verantwortlich ist. Ich glaube, dass die Austauschschüler oder vielleicht alle neuen Schüler eine andere Frau haben als der Rest. Jedenfalls wurde unsere Mathelehrerin mitten im Unterricht angerufen und meinte, nachdem sie aufgelegt hat, dass ich runter gehen soll. Und das ist echt komisch, weil normalerweise Zettel geschrieben werden, auf denen steht, dass der Schüler um diese oder jene Uhrzeit runter ins Büro kommen soll. Jedenfalls habe ich meine Sachen zusammen gepackt und bin runter ins Büro gegangen, wo ich mich hingesetzt und gewartet habe, bis sie mich in ihren Raum gerufen hat. Im Endeffekt war es eine Sache von vielleicht zwei Minuten, weil sie mich praktisch nur gefragt hat, ob es mir gut geht mit allem. Und ich meinte zu ihr, dass ich Mathe nicht mag, aber sie hat keine Anstalten gemacht, meinen Stundenplan zu ändern. Sie meinte, das könnten wir dann später mal machen. Ich habe mich nur gefragt, wann "dann" ist, weil das erste Quartal ein paar Wochen später vorbei sein würde.
Nach der Schule wollte ich dann eigentlich faul eine weitere Folge von der Serie gucken, die ich so oft und viel gucke, seitdem ich hier bin, Pretty Little Liars. Aber als ich endlich mit meinen Hausaufgaben fertig war, gab es Abendbrot und kurz nachdem ich wieder in meinem Zimmer war und die Serie eingeschalten habe, kam Maycie und hat mich gefragt, ob ich eine Fahrradtour machen möchte. Danach habe ich dann mit Nick und Bella einen Blätterberg gebaut und wir haben in den Blättern gespielt und ich hab mich wieder wie ein kleines Kind gefühlt. Ich frage mich, ob es mir nur so vorkommt, weil man als Kind alles schöner empfindet oder ob die Herbste in Deutschland früher wirklich schöner waren als heute. So schön wie in Wisconsin :)
Ein langes Wochenende
Am Sonntag - 06. Oktober!! Happy Birthday Jule!! Hab dich gaaaaanz doll lieb!! - haben wir den Vormittag Cupcakes mampfend bei Kayla vor dem Fernseher verbracht, bis ihre Mutter uns irgendwann nach Hause gebracht hat. Ich war unglaublich müde, also habe ich den Rest des Tages super-faul verbracht, hab gelesen und Fernsehen geguckt. Und so ging es die nächsten zwei Tage weiter: super-faul! Am Montag gab es zum Frühstück heiße Schokolade mit Mini-Marshmallows, so richtig typisch amerikanisch! :D Danach haben wir, das heißt Jess, die Kinder und ich, sechs Schüsseln Kecks-Teig gemacht! Dann gab es Mittag und den Rest des Tages habe ich tatsächlich einfach nur ferngesehen. Das einzig sinnvolle, was ich gemacht habe war, die riesige Masse an Bildern auf meinem Handy auf meinen Laptop zu verschieben, um wieder Platz auf meinem Handy für neue Bilder zu haben. Dann war mein Akku alle und ich konnte mich auch nicht mit dem W-Lan verbinden, also ist der Plan, meinen Blog zu schreiben, an dem Tag ausgefallen. So faul war ich schon ewig nicht mehr. Aber Josh musste arbeiten, also gab es keine großen Familienausflüge und ich fand das ehrlich gesagt echt mal ganz angenehm, zumal ich ein bisschen gekränkelt habe und deshalb die Ruhe ganz gut vertragen konnte.
Am Dienstag habe ich dann Bilder von Facebook gedownloadet. All die Homecoming-Bilder, die die anderen Mädchen hochgeladen haben. Danach wollte ich mit Jess gerade anfangen, Greys Anatomy zu gucken, als mich meine Mama angerufen hat. Ich habe Skype auf meinem Handy, also hab ich es gemerkt, aber ich wollte es nicht auf dem Handy annehmen, weil ich lieber mit meinem Laptop skype. Also habe ich sie bestimmt drei mal weggedrückt, während ich Jess erklärt habe, was los ist und dann runter in mein Zimmer gerannt bin, um meinen Laptop hochzufahren. Wir haben dann über eine Stunde geskypet und als ich wieder hoch ins Wohnzimmer kam, war Greys Anatomy immer noch auf Pause. Jess hat echt auf mich gewartet! Es gab dann erstmal Mittag und danach haben wir dann endlich wirklich angefangen zu gucken, bis Josh nach Hause kam und Jess Abendessen machen gegangen ist. Wir essen hier immer so halb 6 also ist es nicht unbedingt so, dass man jetzt denken müsste, Josh arbeitet unglaublich lange. Jedenfalls habe ich dann eine andere Show geguckt. Zusammenfassend könnte man auch einfach sagen: Ich habe einen weiteren Tag faul vor dem Fernseher verbracht.
Aber ich meine: Warum nicht? Meine Hausaufgaben waren fertig und ich war ein bisschen krank. Ich finde, ich hatte jedes Recht, meine Zeit einfach mal total zu verschwenden. Manchmal muss das auch mal sein. ;)
Sonntag, 13. Oktober 2013
Der Homecoming-Tanz
Als wir vom einkaufen wiedergekommen sind, habe ich mein ganzes Zeug zusammen gepackt, um mich bei Jarena fertig zu machen und für den Sleepover nach dem Tanz bei Kayla. Dann habe ich gewartet, dass meine Pizza fertig wird, hab sie herunter geschlungen und dann hat Jess mich um halb 4 bei Jarena abgesetzt, wo schon die ganzen anderen Mädels der Homecoming Gruppe waren. Ich hab angefagen, mich umzuziehen und zu schminken und hab dann plötzlich gehört, dass sich die Pläne geändert haben: Ursprünglich war geplant, Bilder nach dem Abendessen um 6 zu machen, jetzt wurde es auf um 4 vorverlegt. Das warf zwei Probleme auf: Erstens ich musste mich innerhalb einer halben Stunde fertig machen und zweitens ich konnte Jess nicht erreichen, um ihr von den geänderten Plänen zu erzählen. Ich hab dann schließlich mein Telefon Kelsey gegeben und sie hat merhmals Jess angerufen und schließlich Josh erreicht, während Laura mir eine Frisur gezaubert hat. Schließlich haben wir tatsächlich das unmögiche geschafft und mich fast pünktlich zu um 4 fertig gekriegt. Dann sind wir raus unters Vordach gegangen und die Eltern haben sich wie die Paparazzi um uns getümmelt, um Fotos zu machen. Man wusste gar nicht, in welche Kamera man zuerst gucken soll! Mit etwas Verspätung kam dann auch Josh dazu, Bella und Nick im Schlepptau. Nachdem wir mit den Bildern fertig waren, hat Josh mir gesagt, dass ich ganz toll aussehe und hat wie ein stolzer Daddy geklungen, das war so süß, ich war richtig gerührt! Geweint hab ich nicht, dafür hat das Make-up zu lange gedauert! ;)
Um halb 5 sind wir dann mit zwei Autos aufgebrochen zu dem Fastfoodrestaurant, in dem wir unser Homecoming-Dinner gegessen haben. Es war echt ein kleines Kunststück, ins Auto zu gelangen, weil es in Strömen geregnet hat. Ausgerechnet an dem Tag, an dem man es am wenigsten gebrauchen kann natürlich! Bei Dinner wurde mir dann mehrmals "vorgeworfen", dass ich mich benehme wie eine echte Dame, weil ich meinen Burger wohl so vornehm gegessen habe. Ich war nur besorgt um mein Kleid!
Nach dem Abendessen habe ich dann eine SMS von Jess bekommen. Sie hat sich entschuldigt, dass sie mit Maycie Maycie's Freundin abholen gefahren ist und sich dann mit deren Mutter, ihrer besten Freundin, verquatscht hat. Ihr Handy hat sie im Auto liegen lassen. Sie meinte, dass ich wunderschön aussehe und dass sie stolz ist, meine Gastmutter zu sein. Schon wieder war ich gerührt, aber ich hab mich zusammengerissen! Nachdem wir dann getankt haben, sind wir direkt zum Ball weiter gefahren. Um 7 ging er los und wir waren irgendwann nach halb 8, aber es war echt noch nicht viel los. Irgendwann um 8 rum wurden dann die Ballkönigin und der Ballkönig gekrönt, die schon bei dem Spiel am Abend davor verkündet worden waren. Danach hat der DJ dann ordentlich Stimmung gemacht und wir haben praktisch die ganze Zeit bis um 11 durchgetanzt. Ich war leicht geschockt, wie die Mädchen tanzen. Mit dem Hintern zu wackeln ist ein essentieller Bestandteil und die Typen stehen hier nicht vor sondern hinter den Mädchen (es sei denn, es ist ein langsamer Tanz, wovon wir ganze zwei hatten. Ich habe bei beiden gessesn und eine Pause gemacht). Ich fand es ein bisschen eklig, aber es ist mir ehrlich gesagt so lieber, als wenn man die ganze Zeit nur an der Seite sitzt und gar nicht tanzt. Und mir wurde mehrmals gesagt, dass ich gut tanzen würde. Meine Pausen habe ich übrigens echt genossen, weil ich sie (wirklich!) zufällig meistens genau dann gemacht habe, wenn auch Kolos, der Austauschschüler aus Ungarn, eine Pause gemacht hat. Also habe ich mich zu ihm gesetzt und wir haben uns unterhalten.
Unsere Gruppe war dann am Ende praktisch die letzte, die die Schule verlassen hat. Es ging dann erst zu Jarena, um unser Zeug zu holen und dann zu Kayla für einen Sleepover. Ich habe es geschafft, Cressie zu überreden, wenigsten zu dem zu kommen und sie hat Nate, ihren "nicht"-Freund, mitgebracht. Der Abend war echt witzig. Wir haben ein Haufen Zeug gegessen, obwohl mir persönlich immer noch schlecht war. Einen Burger zu essen und dann zu tanzen ist keine gute Idee, vertraut mir. Mit einem Kaugummi ging es dann etwas besser. Jedenfalls haben wir erst Just Dance gespielt, dann haben wir einen Film geguckt und schließlich - als es schon ziemlich spät war - geschlafen.
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Ich mit Jarena |
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Laura, Kayla, Kelsey, ich, Tajzee und Jarena |
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Schwarz mit Schleife sind meine und ich bin erstaunlich gut gelaufen. |
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Der Junge ist Lauras Date. Ich kenne seinen Namen, weiß aber nicht, wie er geschrieben wird. |
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Kayla und ich |
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Ich sollte als größte der Gruppe vor allen anderen stehen |
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Das ist Jarenas neues Profilbild auf facebook. Ich bin ein bisschen stolz. :D |
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Alle gucken in verschiedene Richtungen |
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Kelsey und ich |
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Mein Erdbeercocktail ohne Alkohol |
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Vorspeise |
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Mein Homecoming-Dinner. Verständlich, warum mir schlecht war, oder? Aber es war lecker!!! |
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Jess hat Findet Nemo Cupcakes für den Sleepover gamacht, |
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Soo lecker! Alle haben sie geliebt! :) |
Homecomingwoche
Montag:
Ein wirklich verwirrender Morgen, der meine Laune ein bisschen getrübt hat: Normaler Weise ist Josh morgens nicht da, Jess rennt beschäftigt durchs Haus, so dass man sie kaum zu sehen bekommt und Macie macht das Frühstück für alle. Diesmal saß Jess gemütlich auf der Couch, man konnte Josh's Stimme hören und keiner hat Maycie geweckt. Alles war falsch und keiner hat mir eine Erklärung gegeben, weshalb ich etwas verwirrt und auch verärgert war, weil keiner mit mir geredet hat. Jess war auch nicht bei der Arbeit, weshalb ich keine Ahnung hatte, was der Plan für nach der Schule war, wo ich hin gehen soll, damit sie mich abholen können.
Ich hab versucht, das erstmal in den Hintergrund zu schieben und den Tag zu genießen. Montag war Wisconsin-Day, also sollten sich alle in den Farben eines der Sportteams von Wisconsin anziehen. Die Seniors waren Badgers, das Football-Team von Wisconsin. Ich hatte meine rote Badgers-Jacke und mein rotes T-Shirt mit "I ♥ Wisconsin"-Aufschrift an, die ich letztes Wochenende bei der Shoppingtour mit Jarena und Kayla gekauft habe. Manche waren echt super einfallsreich, aber es gab auch ein paar echte Spaßbremsen, die absolut gar nichts gemacht haben.
Nach dem ersten Block haben sich dann alle Schüler in der Sporthalle für die Peprally eingefunden und ich hatte absolut keine Idee, was das ist. Folgendes ist passiert: Der Schulleiter hat eine Rede gehalten und dann das Mikro an ein paar Schüler weitergegeben. Die haben das ganze dann moderiert. Zuerst haben die fünf nomminierten Jungs und Mädchen für den Homecomingking und -queen päärchenweise die Dress-up-days vorgestellt, indem sie sich nach einem der Tage angezogen haben. So ganz sinnvoll war das nicht, schließlich hatten wir schon Montag, also war es ein bisschen spät, uns zu sagen, was wir an dem Tag tragen sollen. Dann gab es ein Donut-Wettessen, das die Seniors gewonnen haben. Und zum Abschluss haben Jungs aus dem Football Team mit dem Mädchen aus dem Tanzteam eine Choreo getanzt, was echt albern aussah und echt witzig war. Danach ging Schule dann normal weiter. Nach der Schule bin ich dann ins Sekretariat gegangen, weil ich nicht wusste, was ich machen soll. Ich konnte Jess nichtmal anrufen, weil mein Tarif ausgelaufen war. Vom Sekretariat aus habe ich dann erst Josh und dann Jess, Nick und Mycie gesehen, also bin ich zu ihnen gegangen. Aus einem Gespräch mit einer Kolleging habe ich dann erfahren, dass sie zum Arzt gefahren sind, weil sie beide etwas hatten. Ich weiß aber nicht genau was. Josh braucht jedenfalls eine OP. Wir sind dann einkaufen gefahren und haben einen neuen Tarif für mein Handy geholt und dann sind wir nach Hause gefahren. ich war echt fertig mit dem Tag und nur froh, dass ich keine Hausaufgaben hatte.
Dienstag:
Formal day. Das heißt schick anziehen. Die Mittelschüler haben auch eine Mottowoche, ihr Motto war Schlafanzugtag.
In der Schule war nicht viel los. Nach dem Unterricht habe ich dann Jarena gebeten, mit mir zu Jess zu gehen und ihr unsere genauen Pläne für den Homecoming Dance zu erklären, weil ich es Leid war, dass Jess mir fragen stellt, die ich nicht beantworten kann. Ich mache die Pläne nicht, ich werde nur eingeplant! :D
Zu Hause habe ich dann mein T-Shirt für den nächsten Tag bemalt. Es ist Pixar-Day, also müssen die Seniors sich im Nemo-Style anziehen. Ich finde ich habe keinen schlechten Job gemacht, dafür dass es Frei-Hand war.
Nach dem Abendbrot hat Josh mich zu Jarena gefahren und nachdem ich ihrer Familie beim Essen zugeguckt habe und ihren Geschwistern ein paar Deutsche Worte gegeben habe sind wir zusammen zur Highschool gelaufen, um unser Soccer-Team zu unterstützen. Es war das letzte Heimspiel der Saison, das heißt das letzte Heimspiel für die Seniors überhaupt. Deshalb hatten alle Seniors Plakate mit einem Bild und einem Steckbrief von sich und seiner Lieblingssüßigkeit. Und ein paar Leute unter den Zuschauern hatten Plakate mit "Thank you Seniors". In der Halbzeit haben sich dann alle Seniors in einer Reihe aufgestellt und ein paar der Fakten auf den Steckbriefen wurden vorgelesen. Wir haben übrigens gewonnen, 5:2. Nach dem Spiel hat Kayla mich dann nach Hause gebracht.
Pixar-Day! Seniors sind "Findet Nemo"!Ich war nicht die einzige, die zur Designerin geworden ist! ;)
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Kayla, ich und Kelsey |
In der Schule war wieder nicht viel los. Dafür hatte ich zu Hause einen Kampf mit dem Monster des Hauses: Katze Daisy. Ich kann sie wirklich nicht ausstehen. Alles was ich machen wollte war, sie von meinem Bett runter auf den Boden zu setzten, weil ich sowas machen musste, was man Hausaufgaben nennt. Aber Daisy wollte nicht runter von meinem Bett gesetzt werden also hat sie sich dazu entschieden meine gesamte rechte Hand und den gesamten rechten Arm zu zerkratzen. Mein ganzer Arm warm voller Blut und es tat sch**** weh, also bin ich erstmal ins Bad gegangen, um das Blut abzuwischen und habe dann Jess gebeten, sie aus meinem Zimmer zu entfernen. Ich fasse dieses Monster nie wieder an! Ich dachte echt, es wäre schön, eine Katze im Haus zu haben, weil ich meine Katze dann vielleicht nicht ganz so sehr vermisse, aber das genaue Gegenteil ist der Fall: Ich vermisse meine Katze ganz schrecklich doll, wahrscheinlich sogar noch mehr als wenn es Daisy nicht gäbe!
Abends sind wir dann zur zweiten Peprally der Woche gegangen, diesmal offen für alle wie es schien, oder zumindest für Familien. Zum Beginn hat der Chor die Hymne von Amerika und die von unserer Schule gesungen, dann haben wir uns unters Publikum gemischt. Im Prinzip war es das gleiche wie bei der ersten Peprally am Montag, nur dass diesmal nicht die Mottos vorgestellt wurden. Statt einem Donut-Wettessen mussten die Paare, die die Mottos vorgestellt haben, Staffelspiele spielen. Dann wurden die Seniors aller Sportteams alle nach und nach aufgerufen und haben sich auf den Boden gelegt, nachdem sie in die Sporthalle gerannt gekommen sind und sich ihren Applaus abgeholt haben. Erst wusste ich nicht, warum. Aber dann wurde mir klar: sie bilden ein Wort! Heraus kam Spartans. Das macht Sinn, schließlich sind alle Sportler unserer Schule Spartans, das heißt, wenn man sie anfeuern will, kann man einfach "Go Spartans!" rufen. Und dann gab es noch ein Dogeball-Spiel zwischen einem Senior-Team und einem gemischten Team und die Seniors haben gnadenlos verloren.
Danach gab es ein Lagerfeuer, was ganz groß angepriesen wurde. Ehrlich gesagt war ich nicht beeindruckt. Es war relativ klein und eine Absperrung hat dafür gesorgt, dass man bestimmt 5 Meter davon entfernt stand. Und nach einer halben Stunde wurde es wieder gelöscht und alle sind nach Hause gegangen. Sinnvoll. Na ja, ich war nicht böse darüber. Ich hatte noch einen Haufen Mathe zu machen.
Donnerstag:
'Merica Day (America Day). Also Rot, Weiß und Blau. Ist irgendwie ironisch am Tag der deutschen Einheit, oder? Als ich übrigens versucht habe, Kayla und Jarena zu erklären, dass Tag der deutschen Einheit ist, hat Kayla die ganze Zeit nur "Oktoberfest!" gerufen. Oh man, wie ich es liebe das alle Welt denkt, dass ganz Deutschland sich wie die Bayern benimmt...
Nachmittags habe ich dann eine Fahrradtour mit Maycie und Bella gemacht. Ich glaube sie liebenes, dass jetzt jemand da ist, den sie ständig fragen können, ob er Fahrradtouren mit ihnen machen möchte. Alleine dürfen sie nicht, Jess hat glaub ich nicht mal ein Fahrrad und Josh hat halt auch nicht immer die Zeit. Ich bin die mit Zeit und einem Handy. Praktisch! Ich nehme dann immer Josh's Fahrrad, aber ich mag es echt nicht: Es ist ein Mountainbike, das heißt man sitzt total blöd drauf, mit krummen Rücken und es ist zu klein für mich. Ich schabe ständig mit meinem Fuß über den Boden. ich weiß gar nicht, wie ich das hinbekomme, aber es macht mich verrückt, weil es echt wehtut, es ist so, als würdest du deinen Fuß umknicken und es macht meine Schuhe kaputt!!
Tolle Neuigkeiten übrigens: Nick hat praktisch eine 180°-Drehung gemacht! Er ist nicht mehr im mindesten schüchtern oder zurück haltend. Er strahlt mich ständig an, wenn er mich sieht, labert mich manchmal aus heiterem Himmel zu und achtet darauf, dass mir morgens jeder tschüss sagt, bevor er aus dem Auto steigt! Er ist plötzlich ein richtiger Engel! Zuckersüß!!
Freitag:
Spirit- oder Spartans-Day! Also Blau und Weiß! :)
So toll die Creative Writing Stunde Donnerstag war, so blöd war sie Freitag! Wir mussten 3 Sachen beenden und mein Computer hat echt gegen mich gearbeitet, also war ich echt unter Zeitdruck, als endlich alles geklappt hat. Ich hab bis in die nächste Stunde gearbeitet und war also schon spät dran, als ich ins Mrs. K's Klasse gegangen bin, um alles abzugeben. Sie ist von den Niederlanden, weshalb ihr Englisch echt süß ist. Ihr Name ist eigentlich Kleijwegt, aber sie ist der Meinung, das kann kein Mensch aussprechen, weshalb wir sie Mrs. K nennen sollen. Ich finde sie echt super, sie ist wahrscheinlich der Grund, warum Creative Writing meine Lieblingsklasse ist (und das bei so vielen tollen Klassen wie Photography und Chor!!). Jedenfalls war ich schon zu spät für Sport und wir wollten in ein nahegelegenes Fitnesscenter fahren, also mussten sie definitiv für mich warten, anstatt einfach anfangen zu können. Aber anstatt sich zu beeilen, hat Mrs. K mich ihrer Klasse vorgestellt und wollte, dass ich Deutsch für sie spreche. Sie hat einen ganz intelligenten Typen in der Klasse. Als ich in den Raum gekommen bin, meinte er: "OOOh, zu spät!" Nach über einem Monat Schule mit täglich denselben Klassen sollte man wissen, wer in seiner Klasse ist, oder?! Und Als Mrs. K meinte, dass ich eine Austauschschülerin aus Deutschland bin meinte er: "Oh, do you speak Germany?" Jap, ich spreche Deutschland, weil du Amerika sprichst, richtig? Oh man, ehrlich! Jedenfalls war ich dann viel zu spät für Sport und ich hasse es, in Hektik zu sein, wirklich! Deshalb war ich nur froh, als Schule endlich vorbei war und ich nach Hause konnte. Da habe ich dann meine Hausaufgaben gemacht, wir haben Abendbrot gegessen und dann habe ich mir mit Maycie einen blauen und einen weißen Streifen ins Gesicht gemalt. Und dann: Auf zum Homecoming-Footballgame! Ich bin ehrlich: So genau weiß ich nicht, warum wir Homecoming überhaupt feiern. Ich dachte, es wäre das letzte Spiel der Saison. War es nicht. Aber eigentlich war es mir auch egal. Es war der Wahnsinn! Ein Haufen Leute und eine mega Stimmung! Bevor das Spiel überhaupt los ging gab es schon einen Haufen Trummel: Jeder Spieler ist in einem Tunnel aus Band-Leuten einzeln eingelaufen und wurde bejubelt. Am Ende des Spiels standen wir dann in der ersten Reihe und haben gejubelt was das Zeug hielt. Denn, oh Wunder, wir haben wirklich gewonnen! Ja, wir!! Zwar 27:21, aber ich meine, hey, wir haben gewonnen! Ein Wunder ist wahr geworden! (Wir sind echt nicht besonders gut. Ehrlich gesagt sind wir ziemlich schlecht.)