Sonntag, 13. Oktober 2013

Homecomingwoche

Die Schultage hatten in der Homecomingwoche jeder ein Thema, nach dem man sich anziehen sollte und überall in der Schule hingen Plakate, die darüber informierten. Außerdem ist in der Woche eine Menge passiert, viele Events, es war echt einiges los.


Montag:
Ein wirklich verwirrender Morgen, der meine Laune ein bisschen getrübt hat: Normaler Weise ist Josh morgens nicht da, Jess rennt beschäftigt durchs Haus, so dass man sie kaum zu sehen bekommt und Macie macht das Frühstück für alle. Diesmal saß Jess gemütlich auf der Couch, man konnte Josh's Stimme hören und keiner hat Maycie geweckt. Alles war falsch und keiner hat mir eine Erklärung gegeben, weshalb ich etwas verwirrt und auch verärgert war, weil keiner mit mir geredet hat. Jess war auch nicht bei der Arbeit, weshalb ich keine Ahnung hatte, was der Plan für nach der Schule war, wo ich hin gehen soll, damit sie mich abholen können.
Ich hab versucht, das erstmal in den Hintergrund zu schieben und den Tag zu genießen. Montag war Wisconsin-Day, also sollten sich alle in den Farben eines der Sportteams von Wisconsin anziehen. Die Seniors waren Badgers, das Football-Team von Wisconsin. Ich hatte meine rote Badgers-Jacke und mein rotes T-Shirt mit "I ♥ Wisconsin"-Aufschrift an, die ich letztes Wochenende bei der Shoppingtour mit Jarena und Kayla gekauft habe. Manche waren echt super einfallsreich, aber es gab auch ein paar echte Spaßbremsen, die absolut gar nichts gemacht haben.
Nach dem ersten Block haben sich dann alle Schüler in der Sporthalle für die Peprally eingefunden und ich hatte absolut keine Idee, was das ist. Folgendes ist passiert: Der Schulleiter hat eine Rede gehalten und dann das Mikro an ein paar Schüler weitergegeben. Die haben das ganze dann moderiert. Zuerst haben die fünf nomminierten Jungs und Mädchen für den Homecomingking und -queen päärchenweise die Dress-up-days vorgestellt, indem sie sich nach einem der Tage angezogen haben. So ganz sinnvoll war das nicht, schließlich hatten wir schon Montag, also war es ein bisschen spät, uns zu sagen, was wir an dem Tag tragen sollen. Dann gab es ein Donut-Wettessen, das die Seniors gewonnen haben. Und zum Abschluss haben Jungs aus dem Football Team mit dem Mädchen aus dem Tanzteam eine Choreo getanzt, was echt albern aussah und echt witzig war. Danach ging Schule dann normal weiter. Nach der Schule bin ich dann ins Sekretariat gegangen, weil ich nicht wusste, was ich machen soll. Ich konnte Jess nichtmal anrufen, weil mein Tarif ausgelaufen war. Vom Sekretariat aus habe ich dann erst Josh und dann Jess, Nick und Mycie gesehen, also bin ich zu ihnen gegangen. Aus einem Gespräch mit einer Kolleging habe ich dann erfahren, dass sie zum Arzt gefahren sind, weil sie beide etwas hatten. Ich weiß aber nicht genau was. Josh braucht jedenfalls eine OP. Wir sind dann einkaufen gefahren und haben einen neuen Tarif für mein Handy geholt und dann sind wir nach Hause gefahren. ich war echt fertig mit dem Tag und nur froh, dass ich keine Hausaufgaben hatte.

Dienstag:
Formal day. Das heißt schick anziehen. Die Mittelschüler haben auch eine Mottowoche, ihr Motto war Schlafanzugtag.

In der Schule war nicht viel los. Nach dem Unterricht habe ich dann Jarena gebeten, mit mir zu Jess zu gehen und ihr unsere genauen Pläne für den Homecoming Dance zu erklären, weil ich es Leid war, dass Jess mir fragen stellt, die ich nicht beantworten kann. Ich mache die Pläne nicht, ich werde nur eingeplant! :D
Zu Hause habe ich dann mein T-Shirt für den nächsten Tag bemalt. Es ist Pixar-Day, also müssen die Seniors sich im Nemo-Style anziehen. Ich finde ich habe keinen schlechten Job gemacht, dafür dass es Frei-Hand war.
Nach dem Abendbrot hat Josh mich zu Jarena gefahren und nachdem ich ihrer Familie beim Essen zugeguckt habe und ihren Geschwistern ein paar Deutsche Worte gegeben habe sind wir zusammen zur Highschool gelaufen, um unser Soccer-Team zu unterstützen. Es war das letzte Heimspiel der Saison, das heißt das letzte Heimspiel für die Seniors überhaupt. Deshalb hatten alle Seniors Plakate mit einem Bild und einem Steckbrief von sich und seiner Lieblingssüßigkeit. Und ein paar Leute unter den Zuschauern hatten Plakate mit "Thank you Seniors". In der Halbzeit haben sich dann alle Seniors in einer Reihe aufgestellt und ein paar der Fakten auf den Steckbriefen wurden vorgelesen. Wir haben übrigens gewonnen, 5:2. Nach dem Spiel hat Kayla mich dann nach Hause gebracht.





Mittwoch:
Pixar-Day! Seniors sind "Findet Nemo"!Ich war nicht die einzige, die zur Designerin geworden ist! ;)
Kayla, ich und Kelsey










In der Schule war wieder nicht viel los. Dafür hatte ich zu Hause einen Kampf mit dem Monster des Hauses: Katze Daisy. Ich kann sie wirklich nicht ausstehen. Alles was ich machen wollte war, sie von meinem Bett runter auf den Boden zu setzten, weil ich sowas machen musste, was man Hausaufgaben nennt. Aber Daisy wollte nicht runter von meinem Bett gesetzt werden also hat sie sich dazu entschieden meine gesamte rechte Hand und den gesamten rechten Arm zu zerkratzen. Mein ganzer Arm warm voller Blut und es tat sch**** weh, also bin ich erstmal ins Bad gegangen, um das Blut abzuwischen und habe dann Jess gebeten, sie aus meinem Zimmer zu entfernen. Ich fasse dieses Monster nie wieder an! Ich dachte echt, es wäre schön, eine Katze im Haus zu haben, weil ich meine Katze dann vielleicht nicht ganz so sehr vermisse, aber das genaue Gegenteil ist der Fall: Ich vermisse meine Katze ganz schrecklich doll, wahrscheinlich sogar noch mehr als wenn es Daisy nicht gäbe!
Abends sind wir dann zur zweiten Peprally der Woche gegangen, diesmal offen für alle wie es schien, oder zumindest für Familien. Zum Beginn hat der Chor die Hymne von Amerika und die von unserer Schule gesungen, dann haben wir uns unters Publikum gemischt. Im Prinzip war es das gleiche wie bei der ersten Peprally am Montag, nur dass diesmal nicht die Mottos vorgestellt wurden. Statt einem Donut-Wettessen mussten die Paare, die die Mottos vorgestellt haben, Staffelspiele spielen. Dann wurden die Seniors aller Sportteams alle nach und nach aufgerufen und haben sich auf den Boden gelegt, nachdem sie in die Sporthalle gerannt gekommen sind und sich ihren Applaus abgeholt haben. Erst wusste ich nicht, warum. Aber dann wurde mir klar: sie bilden ein Wort! Heraus kam Spartans. Das macht Sinn, schließlich sind alle Sportler unserer Schule Spartans, das heißt, wenn man sie anfeuern will, kann man einfach "Go Spartans!" rufen. Und dann gab es noch ein Dogeball-Spiel zwischen einem Senior-Team und einem gemischten Team und die Seniors haben gnadenlos verloren.
Danach gab es ein Lagerfeuer, was ganz groß angepriesen wurde. Ehrlich gesagt war ich nicht beeindruckt. Es war relativ klein und eine Absperrung hat dafür gesorgt, dass man bestimmt 5 Meter davon entfernt stand. Und nach einer halben Stunde wurde es wieder gelöscht und alle sind nach Hause gegangen. Sinnvoll. Na ja, ich war nicht böse darüber. Ich hatte noch einen Haufen Mathe zu machen.

Donnerstag:
'Merica Day (America Day). Also Rot, Weiß und Blau. Ist irgendwie ironisch am Tag der deutschen Einheit, oder? Als ich übrigens versucht habe, Kayla und Jarena zu erklären, dass Tag der deutschen Einheit ist, hat Kayla die ganze Zeit nur "Oktoberfest!" gerufen. Oh man, wie ich es liebe das alle Welt denkt, dass ganz Deutschland sich wie die Bayern benimmt...














Donnerstag war nicht viel los. Das Highlight des Tages war definitiv meine Englisch-Klasse Creative Writing. Wir haben unsere Pläne geändert und statt des geplanten Unterrichts jeder auf einen Zettel unseren Namen geschrieben. Den Zettel haben wir dann rumgegeben und auf jeden Zettel, den wir bekommen haben, etwas nettes zu der Person geschrieben, bis wir unseren eigenen mit lauter netten Sachen drauf wiederbekommen haben. Als wir angefangen haben, dachte ich: 'Super, mich kennt dch keiner, da kommt nicht viel bei raus.' Ich habe mir die größte Mühe gegeben, jedem etwas so nettes wie möglich zu schreiben und als ich meinen Zettel zurück bekommen habe, war ich echt super gerührt! Alle haben geschrieben, wie beeindruckt sie von meinem Mut sind, her zu kommen, dass sie froh sind, mich in der Klasse zu haben, dass sie meinen Akzent süß finden und meine Klamotten mögen! Es war echt der Wahnsinn. Und Kelsey hat wegen ihrem Zettel sogar geweint, weil sie so gerührt war. Ich liebe diese Klasse echt.


Nachmittags habe ich dann eine Fahrradtour mit Maycie und Bella gemacht. Ich glaube sie liebenes, dass jetzt jemand da ist, den sie ständig fragen können, ob er Fahrradtouren mit ihnen machen möchte. Alleine dürfen sie nicht, Jess hat glaub ich nicht mal ein Fahrrad und Josh hat halt auch nicht immer die Zeit. Ich bin die mit Zeit und einem Handy. Praktisch! Ich nehme dann immer Josh's Fahrrad, aber ich mag es echt nicht: Es ist ein Mountainbike, das heißt man sitzt total blöd drauf, mit krummen Rücken und es ist zu klein für mich. Ich schabe ständig mit meinem Fuß über den Boden. ich weiß gar nicht, wie ich das hinbekomme, aber es macht mich verrückt, weil es echt wehtut, es ist so, als würdest du deinen Fuß umknicken und es macht meine Schuhe kaputt!!
Tolle Neuigkeiten übrigens: Nick hat praktisch eine 180°-Drehung gemacht! Er ist nicht mehr im mindesten schüchtern oder zurück haltend. Er strahlt mich ständig an, wenn er mich sieht, labert mich manchmal aus heiterem Himmel zu und achtet darauf, dass mir morgens jeder tschüss sagt, bevor er aus dem Auto steigt! Er ist plötzlich ein richtiger Engel! Zuckersüß!!

Freitag:
Spirit- oder Spartans-Day! Also Blau und Weiß! :)











So toll die Creative Writing Stunde Donnerstag war, so blöd war sie Freitag! Wir mussten 3 Sachen beenden und mein Computer hat echt gegen mich gearbeitet, also war ich echt unter Zeitdruck, als endlich alles geklappt hat. Ich hab bis in die nächste Stunde gearbeitet und war also schon spät dran, als ich ins Mrs. K's Klasse gegangen bin, um alles abzugeben. Sie ist von den Niederlanden, weshalb ihr Englisch echt süß ist. Ihr Name ist eigentlich Kleijwegt, aber sie ist der Meinung, das kann kein Mensch aussprechen, weshalb wir sie Mrs. K nennen sollen. Ich finde sie echt super, sie ist wahrscheinlich der Grund, warum Creative Writing meine Lieblingsklasse ist (und das bei so vielen tollen Klassen wie Photography und Chor!!). Jedenfalls war ich schon zu spät für Sport und wir wollten in ein nahegelegenes Fitnesscenter fahren, also mussten sie definitiv für mich warten, anstatt einfach anfangen zu können. Aber anstatt sich zu beeilen, hat Mrs. K mich ihrer Klasse vorgestellt und wollte, dass ich Deutsch für sie spreche. Sie hat einen ganz intelligenten Typen in der Klasse. Als ich in den Raum gekommen bin, meinte er: "OOOh, zu spät!" Nach über einem Monat Schule mit täglich denselben Klassen sollte man wissen, wer in seiner Klasse ist, oder?! Und Als Mrs. K meinte, dass ich eine Austauschschülerin aus Deutschland bin meinte er: "Oh, do you speak Germany?" Jap, ich spreche Deutschland, weil du Amerika sprichst, richtig? Oh man, ehrlich! Jedenfalls war ich dann viel zu spät für Sport und ich hasse es, in Hektik zu sein, wirklich! Deshalb war ich nur froh, als Schule endlich vorbei war und ich nach Hause konnte. Da habe ich dann meine Hausaufgaben gemacht, wir haben Abendbrot gegessen und dann habe ich mir mit Maycie einen blauen und einen weißen Streifen ins Gesicht gemalt. Und dann: Auf zum Homecoming-Footballgame! Ich bin ehrlich: So genau weiß ich nicht, warum wir Homecoming überhaupt feiern. Ich dachte, es wäre das letzte Spiel der Saison. War es nicht. Aber eigentlich war es mir auch egal. Es war der Wahnsinn! Ein Haufen Leute und eine mega Stimmung! Bevor das Spiel überhaupt los ging gab es schon einen Haufen Trummel: Jeder Spieler ist in einem Tunnel aus Band-Leuten einzeln eingelaufen und wurde bejubelt. Am Ende des Spiels standen wir dann in der ersten Reihe und haben gejubelt was das Zeug hielt. Denn, oh Wunder, wir haben wirklich gewonnen! Ja, wir!! Zwar 27:21, aber ich meine, hey, wir haben gewonnen! Ein Wunder ist wahr geworden! (Wir sind echt nicht besonders gut. Ehrlich gesagt sind wir ziemlich schlecht.)







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