Montag, 18. November 2013

Krank im Bett an Halloween

Ausgerechnet in der letzten Woche des ersten Quartals hat es mich dann ganz böse erwischt: Wie aus dem nichts bin ich am Dienstagmorgen würgend in meinem Bett aufgewacht. Magen-Darm-Grippe. Also bin ich zu Hause geblieben. Gegessen habe ich an dem Tag praktisch gar nichts, außer nachdem Jess in ihrer Mittagspause vorbei gekommen ist und mir zwei Ibuprofen gegeben hat. Danach ging es mir für etwa eine Stunde verhältnismäßig richtig gut und ich habe eine Banane gegessen. Das und zwei Bissen von einem Toast war aber auch schon alles für den Tag. Meine Zeit habe ich im Wohnzimmer vor dem Fernseher damit verbracht, weitere Folgen von meiner Lieblingsserie Pretty Little Liars zu gucken. Viel mehr konnte ich nicht machen. Am Ende der Woche hab ich mit der gesamten Serie aufgeholt und jetzt muss ich mit all den anderen Fans warten bis neue Folgen im Januar ins Fernsehen kommen.
Am Mittwoch ging es mir schon ein kleines bisschen besser, gut genug, um zu essen, auch wenn mir schlecht wurde, sobald ich was im Magen hatte. Immerhin war mir nicht mehr schlecht vor Hunger. Jess hat mir ein Bad eingelassen, eine wirklich lieb gemeinte Geste, aber ersten ist die Badewanne hier zu klein, um das wirklich zu genießen und zweitens war mein Kreislauf danach total runter. Ich konnte nicht mal mehr das Bad aufräumen, ich bin nur noch zum Sofa geschlichen und hab mich schnell hingelegt, so schwach hab ich mich gefühlt.
Am Donnerstag ging es mir dann schon wieder richtig gut, ich war nur immer noch schrecklich schwach, weil ich total unterernährt war. Also bin ich noch einen Tag länger zu Hause geblieben, um wieder zu Kräften zu kommen, und habe so Halloween in einer amerikanischen Schule verpasst. Manche Kids haben sich verkleidet, meine Freundinnen haben mir ein paar Bilder auf facebook geschickt, und es gibt hier diesen Brauch, dass man seinen Freunden eine Süßigkeit mit einer kleinen Happy Halloween-Notiz zukommen lässt, die einem dann in der ersten Stunde gebracht werden. Ich hab eins von dem Mentorenprogramm und eins von Jarena bekommen und Jess hat sie mir dann mit nach Hause gebracht.
Weil es mir schon wieder viel besser ging, habe ich spontan entschieden, mich doch zu verkleiden und mit den Kindern und Eltern um die Häuser zu ziehen. Also haben wir mir schnell etwas zusammengesucht, meine Haare gemacht und mich geschminkt, dann war Jess' Freundin mit ihren Kindern auch schon da und wir haben schnell noch Pizza gegessen bevor wir raus gegangen sind. Es hat geregnet und war kalt. Zu den ersten Häusern bin ich noch mitgegangen, dann hatte ich die blöden Blicke der Leute an der Tür und das Gerenne der Kinder satt und bin bei den Eltern geblieben. Bald haben meine Haare getrieft und alle meine 6 Lagen Socken plus Jess' Pantoffeln waren durchweicht. Mir war kalt und die 5 T-Shirts wurden mir langsam zu eng. Nach 45 Minuten sind wir endlich nach Hause gegangen und da bin ich auch geblieben als Josh mit den Mädchen noch ein zweites Mal los gezogen ist. Aber es war eine gute Erfahrung. Jetzt weiß ich, dass Halloween hier nicht so viel anders ist als in Deutschland. Kinder gehen mit ihren Eltern rum, klingeln bei fremdem Leuten, fragen für süßes und drohen mit saurem, auch wenn kaum jemand diese Drohung wirklich wahr macht. Halloween eben.

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