Sonntag, 27. April 2014

Day of Silence

Ostern ist schon wieder eine ganze Woche her, kaum zu glauben! Ich dachte schon fast, dass ich diese Woche mal wieder nichts poste. Das spannenste, das ich mir von der Woche erwartet habe, war dass wir am Donnerstag erst um 11 in der Schule sein mussten, weil die Freshmen und Sophomores einen Test schreiben mussten. Ein bisschen wie das schriftliche Abitur, wo die jüngeren Klassen Hausarbeitstage kriegen, nur dass es hier die älteren sind, die zu Hause bleiben dürfen, aber auch nur für einen halben Tag. Ich war trotzdem schon um 7 wach, um auf die Hunde aufzupassen, habe einen Kuchen gebacken und einen Film geguckt. Das war also mein Highlight diese Woche - dachte ich! Aber dann bin ich am Freitag in die Schule gekommen und Jessie meinte ich solle jetzt mit ihr reden, denn für den Rest des Tages würde sie nichts mehr sagen. So habe ich von dem Day of Silence - Tag der Stille - erfahren.



Schüler überall in Amerika nehmen jedes Jahr daran teil. Für einen gesamten Schultag lang sind sie stumm um Schwule und Lesben zu unterstützen und gegen deren Diskriminierung zu protestieren. Es ist dafür da um darauf aufmerksam zu machen wie diese Menschen jeden Tag über ihre Natur schweigen müssen, weil sie nicht respektiert oder akzeptiert werden. Jeder Teilnehmer ist durch ein rotes Armband makiert und alle Lehrer respektieren es. Und für Leute, die das unterstützen wollen, ihren Mund aber nicht einen ganzen Tag lang halten können, gibt es schwarze Armbänder.


Also hab ich mir ein rotes Armband ummachen lassen und für einen Tag geschwiegen. Das war hart! Aber am Ende des Tages konnte ich mich ausgezeichnet durch meine Körpersprache ausdrücken! :D
Als der Schultag dann vorbei war, haben wir uns alle an einer Stelle in der Schule getroffen und das Schweigen gebrochen. Jemand hat ein Zeichen gegeben, darauf hin haben alle laut geschrien und dann ging das laute Geschnatter los. Jessie und ich musste aber weg, also haben wir uns jeder einen dieser niedlichen Cupcakes geschnappt und sie gegangen - natürlich laut schnatternd. :)




Das war aufregend, mh? Aber das ist noch nicht alles! Erstmal sind zwei Freunde der Kinder mit zu uns nach Hause gekommen, dann haben wir einen Spaziergang gemacht und uns Eis geholt, weil das Wetter wundervoll war, und nachdem wir die beiden Freunde nach Hause gebracht haben, bin ich mit Bella zu ihrem Schultanz gegangen. Sie hatte mich am Nachmittag spontan gefragt, ob ich mit ihr gehen möchte. Jedes Kind musste mit jemandem kommen, der älter war, ein "Aufpasser" sozusagen, und Jess sah gar nicht begeistert aus, dass sie gehen musste. Als ich dann da war, habe ich auch verstanden wieso: da waren Massen von Eltern die einfach nur schrecklich gelangweilt aussahen mit Gesichtern wie drei Tage Regenwetter, und in der Mitte der Sporthalle wo das ganze stattgefunden hat waren die ganzen kleinen Kinder, die so laut herum geschrien haben, dass es mir manchmal schwer gefallen ist, das Lied auszumachen. Bella ist wie alle anderen die ganze Zeit durch die Gegend gerannt, also habe ich es ziemlich schell aufgegeben, bei ihr zu bleiben, und habe mich wie alle anderen Eltern an den Rand gestellt und zugeguckt. Deshalb war ich gar nicht böse, dass es schon um 8 zu Ende war. Aber Bella hatte jede Menge Spaß, und das ist das wichtigste! :)




Samstag habe ich dann endlich mal wieder mit meinen Eltern geskypet - für über zwei Stunden! - und dann den gesamten Nachmittag mit Jess Efeu ausgerissen, sodass ich abends ordentlich müde war und mir die Hände wehtaten. Und am Sonntag habe ich dann mit meinen Großeltern geskypet und sie über ihre Erinnerungen über den zweiten Weltkrieg ausgefragt, weil mein Geschichtslehrer unbedingt wollte, dass ich das mache. Und er hatte recht: es war super interessant und definitiv wert gehört und festgehalten zu werden! Und ich habe es auch wirklich genossen, mal wieder mit ihnen reden und sie sehen zu können! :)



Dann sind die Jungs zu einem Baseballspiel gegangen, also haben wir Mädels den gesamten Tag vor dem Fernseher verbracht, Anne of Green Gabels geguckt und gehäkelt - das hat Jess mir nämlich in Florida beigebracht, sie ist super begabt. Aber sie macht sich selbst nie irgendwas, also mach ich ihr jetzt eine Decke! :)

So langsam nimmt es Gestalt an,
die Quadrate müssen aber größer werden,
 bevor ich sie verbinden kann.
Zur Zeit hat es die Größe einer Babydecke! :D

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