Sonntag, 30. Juni 2013

Visum beantragen

Wenn man seine Familie dann endlich hat, kommt es zu der wahrscheinlich größten Hürde: man muss sein Visum beantragen. Zumindest für mich war das der anstrengste Teil der gesamten Vorbereitung! (Bis jetzt, versteht sich ;) )

Natürlich braucht man, wenn man in die USA will, ein Visum und ich muss ehrlich sagen, dass es mir von Anfang an davor gegraut hat. Das klingt so groß, so wichtig, so... kompliziert!
Nachdem ich meine Familie bekommen hatte, hat Give mir dann alle Informationen zugesandt, die man für das Visum braucht. Dieses beantragt man über das Internet. Das dauert ziemlich lange (obwohl wir erst dachten, es sei völlig übertrieben, haben meine Mama und ich sogar mehr Zeit gebraucht als auf der Seite geschätzt angegeben war!). Alle Informationen dafür hatten wir eigentlich von Give, zum Beispiel, wer meine Kontaktperson in Amerika ist. Das blöde war: Es gab ein Missverständnis zwischen meiner Mama und mir. Ich wollte die Hinweise nämlich eigentlich selbst lesen, hatte aber die Zeit dafür nicht gefunden. Dann hat sie sich das ganze Zeug genommen und mir immer wieder erzählt, dass sie hier dieses und da jenes gelsen habe. Dadurch bekam ich das Gefühl, sie hätte sich das alles aufmerksam durchgelesen und habe es mir gespart, es auch noch einmal zu lesen, schließlich wollten wir den Antrag eh zusammen ausfüllen. Das Problem: Sie hat es nicht von vorne bis hinten gelesen, sondern die ersten Seiten nur überflogen. Bis zu den wichtigen Hinweisen weiter hinten ist sie gar nicht gekommen.
Zum Glück haben wir das meiste trotzdem richtig gemacht, nur bei der Kontaktperson in Amerika haben wir es falsch gemacht. Eigentlich wollten wir es sogar erst richtig machen: Wir wollten ASSE - die amerikanische Austauschorganisation, die mit GIVE zusammen arbeitet - angeben. Allerdings hatten wir keine Adresse und haben es deswegen geändert und meine Gastmama angegeben. Morgen rufe ich bei GIVE an und frage, ob das ein großes Problem ist. Ich hab sowie so noch die eine oder andere Frage.
Eigentlich geht der ganze Stress ja schon los, bevor man überhaupt ins Internet geht! Man braucht für ein Visum nämlich ein Bild mit ganz lustigen Vorgaben: Es muss 5 mal 5 cm groß sein, mit weißem Hintergrund und der Kopf muss 50% des Bildes einnehmen. Die Augen müssen so und so viele Milimeter vom unteren Rand entfernt sein und der Kopf darf nur so und so viele Milimeter groß sein! Das ist doch echt der Hammer! :D
Wenn man diesen Antrag dann endlich ausgefüllt hat, ist man aber noch nicht fertig! Als nächstes muss man einen Termin beim Konsulat beantragen, was nochmal über eine halbe Stunde dauert! Was mich auch begeistert: Den Termin kann man sich selbst aussuchen, und den können soviele Menschen als ihren Termin wählen, wie sie wollen. Denn zu diesem Termin stellt man sich lediglich beim Konsulat an und wartet dann, bis man rein kommt. Wenn ich Pech habe, stehe ich da eine ganze Weile!
Mal gucken wie das wird.. Genaues weiß ich dann am 07. August, so lange muss man nämlich auf einen Termin warten!

Stipendium

Es gibt noch mehr zu erzählen - wie gesagt: ich war eine Weile ziemlich faul! :D

Glücklicher Art und Weise habe ich ja von der Sparkasse ein Teilstipendium bekommen - das einzige, für das ich mich überhaupt beworben habe muss ich ehrlich gestehen! Es war aber auch nicht leicht, Stipendien-Angebote zu finden! Es gibt im Internet zwar richtige Kompasse, die für dich die Stipendien suchen, die auf dich zutreffen, allerdings sind diese Seiten praktisch alle für Studenten oder angehende Studenten ausgelegt. Ich habe jedenfalls keine Seite gefunden, die mir weitergeholfen hat.
Von dem Sparkassen-Stipendium habe ich zuerst über meine Schwester gehört und im Internet gefunden habe ich es dann dank meiner zwei Klassenkameradinnen, die auch ins Ausland gehen Frankreich & französische Schweiz). Wir haben übrigens alle drei das Stipendium erhalten, und dazu noch ein Mädchen aus unserer Parallelklasse (USA). Insgesamt gehen mit mir ja 6 Leute aus unserem Jahrgang ins Ausland und davon drei in die USA. Die sechste im Bunde geht nach Russland. Und nur so ganz nebenbei: Von den 6 Leuten haben bis jetzt drei eine Gastfamilie. Es ist also ziemlich normal, seine Gastfamilie erst relativ spät zu erfahren!
Jedenfalls hat die Sparkasse vor etwa zwei Wochen für alle Stipendiaten einen Grillabend organisiert. Das war wirklich schön, weil der Garten der Sparkasse von Potsdam direkt an einen See grenzt. Und uns wurde vor dem Essen noch ein tolles Programm geliefert: Eine Band hat mehrere Lieder gesungen. DasTolle: sie haben alles mit ihren eigenen Stimmen gemacht, also auch die begleitende Musik, ein bisschen wie bei Pitch Perfect (falls ihr den Film kennt ;) ). Ich finde so etwas total beeindruckend! Dann haben ehemalige Stipendiaten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen im Ausland erzählt und danach wurden die Stipendien dann verteilt. Wir mussten alle nach vorne kommen und haben eine Tüte und eine Blume bekommen. Das nannte sich zwar Stipendien-Vergabe, das Geld bekommen wir aber erst, wenn wir das Auslandsjahr wirklich angetreten haben. Stattdessen waren in der Tüte andere, wirklich ganz nützliche Sachen: Ein 16 GB-Stick (!!), ein Adapter, Stifte und ein Notizbüchlein.
Und uns wurde erklärt, warum die Sparkasse einfach so dieses ganze Geld in Form von Stipendien vergibt. Das habe ich mich schon oft gefragt, zumal ich für meinen Teil nicht einmal bei der Sparkasse bin! Der nette Herr dort hat das so erklärt: Die Sparkasse möchte die junge Generation - vor allem die in der engeren Umgebung - unterstützen. So bleibe das Geld auch in der Umgebung. Ich glaube so in etwa hat er sich ausgedrückt.
Ich für meinen Teil sehe das so: Jeder, der dieses Stipendium hat, hat sich auch verpflichtet, hin und wieder einen Zeitungsartikel zu schreiben. Also ist das gute Werbung für die Sparkasse, die ja immerhin so nett war, den Traum dieses Kindes großzügig zu unterstützen. Und dann (weil ich nicht glaube, dass sich das wirklich so sehr rechnet) ist die Sparkasse wahrscheinlich einfach wirklich mal nett und hat vielleicht auch erkannt, dass die Zukunft der Region in den Händen unserer Generation liegt. ;)
Ich finde es jedenfalls echt toll, also: Danke, Sparkasse! :)

Dann gab es endlich Essen, das wirklich lecker war! Ich muss zugeben, ich war eine der ersten am Grillbufet! Ich hatte solchen Hunger! :D

Die Stipendiaten; ich bin das Mädchen mit dem lila Rock, die zweite von links ;)

Die Band; sie waren wirklich gut! :)


Mittwoch, 26. Juni 2013

Endlich Kontakt!

Zugegeben, dieser Artikel kommt ziemlich verspätet, denn Kontakt zu meiner Familie habe ich inzwischen schon eine ganze Weile. Trotzdem habe ich ein paar Tage zittrigen Wartens ertragen müssen.

Seit über einer Woche hatte ich jetzt schon meine Gastfamilie und ich habe mich natürlich so schnell wie möglich bei ihnen gemeldet, über E-mail. Und einfach keine Antwort bekommen. Das ganze Wochenende lang hat sich niemand gemeldet und ich war schrecklich frustriert!
Dann habe ich meine Gastmutter auf facebook gesucht und ihr eine Freundschaftsanfrage gemacht. Und um halb eins nachts hatte ich eine Nachricht von ihr bei facebook!! Sie schrieb, wie sehr sie sich freut, dass ich ihre Familie scheinbar "akzeptiert" habe und gab mir gleich ganz viele Infos über ihre Familie, von dem ich natürlich vieles schon wusste. Trotzdem war es unglaublich süß, ein richtiger Redeschwall! Dazu hat sie noch gepostet, wie glücklich sie ist, dass ich mich endlich bei ihnen gemeldet habe :)
Dann wollte sie Infos von mir. Ich wusste nicht mehr genau, was ich bereits alles in meinem Brief an meine Gastfamilie geschrieben hatte. Ich wollte mich nicht total wiederholen und war mir auch nicht sicher, ob mein Englisch immer so ganz richtig ist. Deshalb habe ich erst im Laufe des nächsten Tages geantwortet. Das war dann aber ein fast genauso langer Redeschwall! :D

Seitdem warte ich auf eine Antwort. Inzwischen habe ich auch meinem Gastvater eine Freundschaftsanfrage gemacht, die noch nicht angenommen wurde und obwohl meine Gastmutter fast täglich postet und meine Nachricht scheinbar gesehen hat, kam bis jetzt nichts zurück. Ich möchte aber auch nicht nerven oder Druck machen, deswegen überlege ich, ob ich ihr vielleicht eine total interessierte Frage über irgendetwas stellen soll (die auch sinnvoll wirkt) oder ob ich warten soll. Oder vielleicht sollte ich auf meine Flugdaten warten und dann etwas posten, wo ich ihren Namen makiere und sie so auf mich aufmerksam machen?

Ja, meine Flugdaten sind immer noch nicht da. Ich hasse diese ewigen Wartezeiten! -.-

Donnerstag, 6. Juni 2013

Unglaublich, aber wahr!

"Es ist soweit. Wir haben eine Gastfamilie für dich!"
Als ich diesen Satz gestern am Telefon gehört habe, bin ich fast ausgerastet! Dabei war ich eigentlich schon darauf vorbereitet. Der Anruf kam nämlich schon am Abend davor.

Als ich Dienstagabend gegen 9 Uhr endlich von der Musicalprobe zu Hause ankam, rief Mama mir gleich zu, dass GIVE angerufen habe. Ich bin halb ausgerastet, singend durchs ganze Haus getanzt und habe über das ganze Gesicht gestrahlt! Denn ein Anruf zu diesem Zeitpunkt bedeutet meistens nur noch eins: Du hast eine Gastfamilie!
Leider war es an diesem Abend schon zu spät, um noch zurück zu rufen, und die Frau hatte am Telefon auch nicht gesagt,um was es ging.
Deshalb war ich ganz aufgeregt, als ich gestern (im Zug auf dem Weg nach Berlin zur "Vocatium") gegen 9 Uhr morgens bei GIVE anrief. Und dann kam der erlösende Satz!!
Und dazu noch ganz viele Infos! :D
Ich komme nach McFarland, Wisconsin. Das ist eine Kleinstadt, direkt an einem See gelegen. Ich glaube sie hat ein bisschen diesem typischen Vorstadt-Flair, den man aus Filmen kennt! ;)
Die Familie besteht aus Jessica und Joshua, den Eltern, und Nickalaus, Isabella und Maycie, die 7, 9 und 11 Jahre alt sind. Ich werde große Schwester! <3
Dazu kommt ein Hund, eine Katze, ein Fisch und ein Frosch! Süß, oder? :)
Meine Familie mag scheinbar die Natur sehr gerne, sie gehen gerne in den Zoo, campen, fischen, Boot fahren, zum Strand.. Außerdem sind sie totale Fans der amerikanischen Sportarten Football und Baseball. Alles klingt so toll! Ich habe sogar ein eigenes Zimmer!
Ich bin so glücklich, endlich eine Familie zu haben und zu wissen wo es hin geht. Und diese Familie klingt einfach traumhaft!

Jetzt muss ich mich erstmal bei ihnen melden, ich werde eine Email schreiben und mich dafür bedanken, dass sie sich ausgerechnet für mich entschieden haben. Das ist zu schön, um wahr zu sein! :)
Und dann muss ich mich entscheiden, von welchem Flughafen es los gehen soll. Berlin wäre wohl am sinnvollsten, zumal dort noch ein paar Leute zum Abschied kommen könnten. Aber schaffe ich es wirklich, ganz alleine von Berlin nach Frankfurt zu fliegen und mich auf dem Flughafen dort zurecht zu finden?

Samstag, 1. Juni 2013

Das Warten wird unerträglich..

Es ist zum verrückt werden! Spätestens seit dem Vorbereitungswochenende fiebere ich jeden Tag darauf hin, endlich meine Gastfamilie kennen zu lernen und zu erfahren, wo ich hinkommen werde! Ständig fragen mich die Leute, ob ich denn jetzt schon mehr wüsste, was mich noch viel ungeduldiger macht!

Das Vorbereitungswochenende war Anfang Mai. Das ist jetzt schon einen Monat her!! So viele Leute dort kannten ihre Familie schon, manche schon seit Januar oder Februar! Außerdem hieß es in einem Info-Brief mal, dass man seine Gastfamilie ab Mitte Mai erfährt. Wen wundert es also, dass ich das Warten kaum noch aushalte? Es könnte jeden Tag ein Anruf, ein Brief oder eine E-mail kommen. Jeden Tag zu jeder möglichen Zeit. Bei dem Gedanken drehe ich durch. Vor allem weil ich nur selten zu Hause bin zur Zeit! Nächstes Wochenende habe ich vier Auftritte: Freitag, Samstag und Sonntag führen wir je einmal unsere Musical-Gala auf, für die wir seit über einem halben Jahr proben, Samstag habe ich zusätzlich einen Auftritt mit meiner Streetdance-Gruppe bei einem HipHop-Battle.



Kein Wunder, dass jetzt von allen Seiten der Druck nochmal ganz groß wird, zumal noch nicht alles sitzt! Seit heute habe ich jeden Tag Probe. Ich bin sooo froh, wenn ich das nächsten Sonntag endgültig hinter mir habe. Obwohl ich wahrscheinlich vor Langeweile zu Hause sterben und diesen Stress zurück sehnen werde. Wann immer ich zu Hause bin, möchte ich eigentlich nur wieder los und etwas machen. Oder ich schlafe, und das mache ich in letzter Zeit oft, weil ich immer müde bin. Mama sagt immer, ich gewöhne sie schon mal daran, dass ich bald gar nicht mehr zu Hause bin.
Dadurch, dass ich aber so selten zu Hause bin, habe ich auch immer Angst, den wichtigen Anruf zu verpassen!
Was mich zusätzlich zum durchdrehen bringt, ist die ständige Frage, ob ich denn jetzt schon wüsste, wo es hin ginge! Ich verstehe das total, ich würde wahrscheinlich auch fragen, zumal ein Gespräch mit mir jetzt oft auf das Thema Auslandsjahr hinaus läuft. Aber so muss ich immer wieder sagen, dass ich es noch nicht weiß, sagen welchen Staat ich am liebsten hätte (Kalifornien oder irgendein anderer Staat an einer der zwei Küsten wäre schön), dass ich nicht so gern nach Florida gehen würde (es ist so tropisch da, dann die ganzen Naturkatastrophen und was es da alles für Tiere gibt!!) und dass ich Angst habe, nach Alaska zu kommen (das ist echt möglich, Alaska ist im GIVE-Programm mit drin!).
Jedenfalls hoffe ich wirklich inständig, dass ich bald erfahren werde, wo es hin geht! Sonst drehe ich noch völlig durch! :D
Besonders wenn man in den Facebook-Gruppen, die es von den Leuten, die dieses Jahr nach Amerika fahren, so gibt, Dinge liest wie: "Ich komme nach..", "Hab endlich meine Gastfamilie!", "Fliegt noch jemand am..", "Habt ihr die Unterlagen für das Visum schon?"
Und dann die Kommentare von all den Leuten, die schon so viel mehr wissen als ich.. Oooh, ich möchte es endlich wissen!!!

P.S.: Einen schönen Kindertag euch allen! <3
Bei mir gab es Schokolade und ein Wii-Spiel für mich und meine Schwester :)